Ilyushin Il-76 von Volga-Dnepr: Als eines der wenigen Flugzeuge der Gruppe noch im Einsatz.

Ilyushin Il-76 von Volga-Dnepr: Als eines der wenigen Flugzeuge der Gruppe noch im Einsatz.

Tis Meyer/Planepics.org

Flüge im Auftrag der Regierung

Moskau rettet Volga-Dnepr mit Großauftrag

Wegen der Sanktionen geriet der Frachtriese in Schieflage. Doch jetzt beglückt der Bürgermeister von Moskau Volga-Dnepr mit einem Großauftrag für Flüge im In- und Ausland.

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Der Bewegungsradius ist ziemlich eingeschränkt. Die mit Boeing-Jets fliegenden Töchter Air Bridge Cargo und Atran mussten ihren Betrieb ebenso einstellen, wie die deutsche Tochter Cargologic Germany. Mutter Volga-Dnepr kann mit ihren Antonov An-124 und Ilyushin Il-76 nur noch Ziele im Inland und befreundeten Ausland ansteuern.

Grund sind die westlichen Sanktionen als Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. In der Folge verlangten Leasinggesellschaften Flugzeuge von der russischen Frachtgruppe zurück, Dienstleister stoppten die Versorgung mit Ersatzteilen und in viele Länder dürfen ihre Jets nicht mehr fliegen. Der Volga-Dnepr-Gruppe  droht deshalb die Insolvenz.

Auch nach China, Indien, in die Türkei oder Vietnam

In dieser schwierigen Situation springt jetzt der Staat helfend ein. Die Regierung der Stadt Moskau hat einen bis Ende 2022 laufenden Vertrag mit Volga-Dnepr abgeschlossen, der danach bei Bedarf um ein weiteres Jahr verlängert werden kann. Sein Volumen: 9,5 Milliarden Rubel oder umgerechnet 104 Millionen Euro.

Moskaus Bürgermeister Sergey Sobyanin erteilt mit dem Vertrag der Frachtgruppe den Auftrag, regelmäßige Luftfrachtdienste zwischen der Hauptstadt und anderen russischen sowie Zielen in China, Indien, der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Aserbaidschan, Pakistan und Vietnam im Auftrag der Stadt durchzuführen.

«Lieferzeiten um ein Vielfaches verkürzen»

Es gehe um den Transport lebenswichtiger Güter wie Medikamente, medizinische Produkte und Verbrauchsgüter, Lebensmittel, IT- und Kommunikationsprodukte, Konsumgüter sowie Ausrüstungen und Komponenten für Moskauer Unternehmen, schreibt die Nachrichtenagentur Interfax. Der Deal mit Volga-Dnepr werde «die Lieferzeiten um ein Vielfaches verkürzen und neue Möglichkeiten eröffnen», so Bürgermeister und Putin-Vertrauter Sobyanin.

Zusammen mit der Zentralregierung wird Moskaus Regierung Volga-Dnepr helfen, rasch die Genehmigungen für internationale Flüge und die Zollabfertigung von Fracht zu bekommen. Zudem wollen sie dafür sorgen, dass die Gruppe als eines der strategischen Unternehmen der russischen Transportindustrie anerkannt wird.

Gefahr bei Auslandeinsätzen

Bei den Auslandsflügen könnte es allerdings Probleme geben, sollten da die An-124 zum Einsatz kommen. Denn Hersteller Antonov hat vor einem ukrainischen Gericht erwirkt, dass die zwölf Flugzeuge von Volga-Dnepr festgesetzt werden können. Drei sind seither bereits in Deutschland an die Kette gelegt worden, eines in Kanada.

Würde Volga-Dnepr beispielsweise mit An-124 nach Dubai fliegen, könnte das dort auch passieren.

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