Flugzeug Nummer 50: Innerhalb weniger Jahre wurde SF Airlines zur Frachtgesellschaft mit der größten Flotte in China.

Flugzeug Nummer 50: Innerhalb weniger Jahre wurde SF Airlines zur Frachtgesellschaft mit der größten Flotte in China.

SF Airlines

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In China wächst ein neuer Frachtriese heran

Die chinesische Frachtairline übernahm kürzlich ihr 50. Flugzeug. Beinahe unbemerkt wuchs SF Airlines in kurzer Zeit zur größten Frachtgesellschaft der Volksrepublik heran. Sie hat noch mehr vor.

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Es ist eine Boeing 757-200 F, die bei SF Airlines die 50 rund macht. Den Titel des jüngsten Flottenzugangs wird der fast 25 Jahre alte Umbaufrachter mit großer Sicherheit jedoch schon bald an die nächste Maschine weitergeben müssen. Nummer 49 wurde erst zwei Wochen zuvor dazu geholt.

Die vom chinesischen Kurier-Dienst SF Express im Jahr 2009 gegründete Frachtgesellschaft mit Sitz in Shenzen legte in den letzten Jahren ein rasantes Wachstum hin. Sie flottet derzeit eifrig neue Flugzeuge ein. 2012 zählte SF Airlines noch zehn Flugzeuge. Heute ist sie gemessen an ihren Flugzeugen Chinas größte Frachtgesellschaft.

Nicht nur E-Commerce

Das schnelle Wachsen von SF Airlines - offizieller Name: Shung Feng Airlines - erinnert an den rasanten Aufstieg von Amazons eigener Frachtgesellschaft. Auch die Ambitionen sind ähnlich groß. Während Amazon Airs schneller Aufstieg allein durch den boomenden Onlinehandel angetrieben wird, bekommt SF Airlines auch aus anderer Richtung Rückenwind. Die zunehmende Privatisierung des chinesischen Paketgeschäfts treibt in dem Land zur Zeit auch abseits des E-Commerce die Nachfrage nach Luftfracht voran.

Schon längst hat SF Express dementsprechend auch im ganz klassischen Frachtgeschäft einen Fuss gefasst. Neben Paketen von Onlinehäusern finden sich in den Transportlisten auch Krabben, Litschies, Pfirsiche und andere schnell verderbliche Waren genauso wieder wie in China produzierte Handy-Bauteile.

Zusammenarbeit in den USA

Bislang bewegt sich das Streckennetz von SF Airlines bis auf wenige Ausnahmen kaum über die chinesischen Landesgrenzen hinaus. Bis auf einige Frachtflüge beispielsweise nach Bangladesh und Thailand ist die Fluglinie bisher nur im Inland geschäftig. Begnügen will sich das Management damit nich.

Trotz des jüngsten Handelskrieges mit den Vereinigten Staaten streckt die Airline ihre Fühler zur Zeit in Richtung Transpazifik-Verkehr aus. Während der Mutterkonzern nach Berichten des Branchenportals Air Cargo News zusammen mit dem amerikanischen Logistikgiganten UPS plant, seine Netzwerke zusammen zu bündeln, lässt die amerikanische Cargo-Gesellschaft Atlas Air mittlerweile eine Boeing 747-400F im Auftrag für SF Express zwischen den beiden Kontinenten hin und her pendeln.

Flotte aus Gebrauchtfliegern

Auch die erste eigene Boeing 747-400F fliegt seit letzten Herbst in den Farben der chinesischen Gesellschaft. In einer Online-Auktion sicherte sich SF Airlines zwei Exemplare des Jumbo-Frachters, die zuvor bei der insolventen Jade Cargo im Dienst standen, an der auch Lufthansa Cargo und die DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft beteiligt waren. In puncto Flotteneinkauf setzte das Management bisher voll und ganz auf gebrauchte Frachtflugzeuge des amerikanischen Herstellers.

Neben den beiden Boeing 747 und der Boeing 757, sind es auch die Modellreihen 767 und 737, welche SF Airlines bisher aus zweiter Hand einsetzt. Ob die Gesellschaft auch in Zukunft ausschließlich auf den Gebrauchtmarkt setzt oder auch den Kauf fabrikneuer Maschinen in Erwägung zieht ist bisher ungewiss. Abgesehen von einer Absichtserklärung bei Boeing für die Anschaffung weiterer Umbaufrachters des Typs 737, hält sich die Gesellschaft beim Thema Flugzeugkauf bedeckt.

Neuer Flughafen

Ohnehin ist für SF Airlines der nächste große Schritt die Eröffnung des ersten eigenen Drehkreuzes. Den Bau des komplett neu zu errichtenden Flughafens sicherte die chinesische Regierung Anfang des letzten Jahres zu, in drei Jahren soll von dort der Betrieb bereits losgehen. Entstehen wird das neue Frachtzentrum nahe der Millionenstadt Ezhou in der Provinz Hubei, welche sich ebenfalls am 477 Millionen Euro schweren Investitionsobjekt beteiligt.

Für SF Airlines liegt der Standort strategisch günstig. Zentral gelegen, wird sich von dort ein Großteil Chinas in ungefähr zwei Flugstunden erreichen lassen.

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Der Hersteller weist zudem eine Bestellung von Virgin Australia für 25 Boeing 737 Max aus. Allerdings handelt es sich dabei um eine Umstrukturierung und Reduzierung einer alten Order: Von ursprünglich bestellten 25 Max 10 und 23 Max 8 blieben nur die Max 10 übrig. Wir haben diese 25 daher nicht mitgezählt.

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