Modell des Airbus A350 F: Emirates hadert mit dem Triebwerk.

Modell des Airbus A350 F: Emirates hadert mit dem Triebwerk.

aeroTELEGRAPH

Entscheidung in Kürze

Emirates verhandelt über Airbus A350 F und Boeing 777-8 F

Früher als erwartet will Emirates Frachtflugzeuge der neuesten Generation bestellten. Zur Auswahl stehen Airbus A350 F und Boeing 777-8 F - doch bei beiden gibt es ein Problem.

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Was reine Frachtflugzeuge angeht, besteht die Flotte von Emirates Sky Cargo derzeit aus elf Boeing 777 F. Neun weitere 777 F will Emirates' Frachttochter bis 2026 in Empfang nehmen. Zusätzlich erklärte die Fluggesellschaft aus Dubai im Juli, dass sie weiterhin plant, zehn Passagierflugzeuge von Typ Boeing 777-300 ER zu Frachtern umrüsten zu lassen.

Für September wies Boeing neue, anonyme Bestellungen für elf Boeing 777 F aus. Jetzt berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, ein Teil davon sei für Emirates bestimmt. Was davon wirklich neu ist, bleibt vorerst unklar. Denn während die Fluggesellschaft von neun bestellten 777 F spricht, finden sich in Boeings Orderbuch bisher nur vier der Jets, die direkt Emirates zugeordnet sind. Auch Leasingfirmen könnten eine Rolle spielen.

Zuerst kein Interesse, dann Zeithorizont 2027

Derweil will Emirates die Entscheidung über die Zukunft ihrer Cargoflotte deutlich vorziehen. Dabei stehen die Boeing 777-8 F, die Frachtvariante der 777X, und der Airbus A350 F zur Auswahl. Noch im Jahr 2021 hatte Emirates an beiden neuen Modellen kein Interesse gezeigt und die Vorzüge der 777-300-ER-Umbaufrachter gepriesen.

Im November 2023 fragte dann Bloomberg Emirates-Sky-Cargo-Chef Nabil Sultan nach A350 F und 777-8 F. Der antwortete, man werde «hoffentlich bis 2027 prüfen, ob wir einen anderen Mix als den bereits vorhandenen benötigen». Doch so lange wird es nicht dauern.

Entscheidung für die nächsten Wochen angekündigt

Denn nun sagt Sultan im Gespräch mit der Zeitung The National aus Abu Dhabi, die Entscheidung werde schon «in den nächsten Wochen» fallen. Der Umfang des Auftrags stehe noch nicht fest, da die Gespräche sowohl mit Airbus als auch mit Boeing noch andauerten. «Wir sind gerade dabei, dies abzuschließen», so Sultan.

«Die Betriebswirtschaftlichkeit des A350-Frachters ist sehr gut», lobt Sultan. «Außerdem hat er ein größeres Tor als die 777-8.» Allerdings: «Der A350-Frachter hat dasselbe Triebwerk wie die A350-1000-Passagiervariante, und wie wir in dieser Region mit heißem Klima gesehen haben, gibt es große Probleme mit der Haltbarkeit der Triebwerke.»

Jeweils ein Problem mit A350 F und Boeing 777-8 F

Sultan bezieht sich auf das Rolls-Royce Trent XWB-97, das Triebwerk von A350-1000 und A350 F. Aus diesem Grund hat die Airline auch bei den Passagierjets bisher nur A350-900 bestellt mit XWB-84. Rolls-Royce investiert derweil in Verbesserungen des XWB-97.

Bei der Boeing 777-8 F «liegt die ganze Unsicherheit bei den Lieferfristen und der Fähigkeit von Boeing, diese Fristen einzuhalten», sagt Sultan. «Selbst wenn sie heute einen Zeitplan versprechen, sehen wir die Verzögerungen bei den 777X-Passagierflugzeugen.» Diese hätte man schon vor fünf Jahren bekommen sollen. Erst kürzlich hat Boeing die Erstauslieferung der 777 X erneut verschoben, auf frühestens 2026, und Emirates damit erneut erzürnt.

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