Airbus A350 F: Nach Kundenwünschen designt.

Airbus A350 F: Nach Kundenwünschen designt.

Airbus/Montage aeroTELEGRAPH

Neuer Airbus-Frachter

Der Airbus A350 F bekommt ein XL-Frachttor

Mit dem A350 F will Airbus sich auf dem Frachtmarkt behaupten. Dabei helfen soll auch ein kleiner Rekord.

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Im Frachtsektor war Airbus lange Zeit schwach aufgestellt. Mit dem A350 F will der europäische Hersteller das ändern. 2021 stellte er das neue Cargomodell erstmals vor, 2025 will er das erste Exemplar an einen Kunden ausliefern. Die Arbeiten am Projekt begannen jedoch schon viel früher.

Schon seit zehn Jahren tüftele man am neuen Frachter, erzählt Crawford Hamilton, Verkaufschef von Airbus' Frachtsparte im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Dabei stand die Marktforschung ganz am Anfang.  «Wir haben uns seit 2015 mit vielen Kunden beraten, um die bei der Konstruktion des Flugzeugs verwendeten Konzepte zu überprüfen», so der Manager.

Standardmäßig in allen Flugzeugen

Der Input der Kunden sei für das Design des A350 F äußerst wichtig gewesen, so Hamilton. «Und viele Dinge wurden aufgrund von Kundenfeedback entweder hinzugefügt oder geändert.» Ein wichtiger Wunsch sei die Möglichkeit gewesen, große Triebwerke vollständig montiert transportieren zu können. Und dafür musste Airbus ein besonderes Frachttor entwerfen.

Das Frachttor des A350 F wird mit einer Breite von 3,8 und einer Höhe von 3,7 Meter das größte aller Frachter sein. Die Boeing 777-8 F bringt es auf 3,72 auf 3,05 Meter. Alle Exemplare des neuen Airbus-Frachters erhalten es standardmäßig. «In Anbetracht der Tatsache, dass die nächste Generation von Verkehrsflugzeug-Triebwerken höchstwahrscheinlich noch größer sein wird, macht das neue XL-Tor das Flugzeug zukunftssicher», so Hamilton.

Schnelleres Be- und Entladen

Außerdem sorge das große Frachttor des A350 F für kürzere Umschlagzeiten. Denn durch das breitere Tor kann man die Fracht schneller verladen. «Das ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz», so Airbus' Fracht-Verkaufschef.

Hamilton ist überzeugt, dass der Zeitplan beim neuen Frachter eingehalten werden kann, trotz den aktuellen Problemen mit den Lieferketten. «Wir gehen davon aus, dass die Probleme in der Lieferkette bis im zweiten Halbjahr 2025 gelöst sein werden», sagt er zum Airbus A350 F.

Länger als die Konkurrenz

Der A350 F basiert auf dem A350-1000 mit dem höchsten maximalen Startgewicht (Englisch: Maximum Take Off Weight oder MTOW) von 319 Tonnen. Allerdings ist der Rumpf vor den Tragflächen etwas kürzer. Das bringt einen besseren Schwerpunkt für einen Frachter.

Der neue Airbus-Frachter ist dennoch 6,9 Meter länger als das Konkurrenzmodell Boeing 777 F und nur 0,1 kürzer als die neue 777-8 F. Dadurch erreicht er ein Frachtvolumen von 695 Kubikmetern. Der neue Boeing-Frachter erreicht 766 Kubikmeter.

Klappnase nicht mehr so wichtig

Die 747-8 F von Boeing hat wiederum ein Merkmal, das der A350 F nicht bieten kann: Man kann die Nase für die Beladung aufklappen. Das sei heute nicht mehr so wichtig, sagt Airbus-Vertreter Hamilton. «Die Beladung der Nasentür bei den 747-Frachtern ermöglicht die Beladung mit spezifischer, sehr langer Fracht.»

Die Bugbeladung werde bei den meisten Fluggesellschaften nur bei  unter einem Prozent der Flüge genutzt. Das sei vernachlässigbar.

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