Stuttgart - Münster/Osnabrück
Flydba kehrt an den Himmel über Deutschland zurück
Auf den Flugzeugen der deutschen Airline DBA war einst der Schriftzug Flydba zu lesen. Nun kehrt der Name mit einer neuen deutschen Fluglinie zurück - auf der Strecke Stuttgart - Münster/Osnabrück.
Eine Boeing 737-300 von dba: Hier zu sehen im Jahr 2006 in Düsseldorf.
Eine Boeing 737-300 von dba: Hier zu sehen im Jahr 2006 in Düsseldorf.
Im Jahr 1977 startete am Flughafen Stuttgart das kleine Luftfahrtunternehmen Delta Air – mit zunächst nur einer Piper PA-31T. Umsatz, Flotte und Flugzeugmodelle wuchsen allerdings schnell, Schwerpunkt des Geschäftes wurde Friedrichshafen. Ab 1987 durfte das Unternehmen Linienflüge anbieten und 1988 folgte eine Kooperation mit Lufthansa.
1992 übernahm British Airways 49 Prozent an Delta Air, die den neuen Namen Deutsche BA erhielt. Sie zog an den Flughafen München um und setzte künftig auf Boeing 737. Im Jahr 2003 stiegen die Briten wieder aus und der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl ein. Aus Deutsche BA wurde DBA. Auf den Flugzeugen war als Schriftzug die Internetadresse Flydba zu lesen. 2006 übernahm Air Berlin die DBA und der Name verschwand.
Stuttgarter Geschäftsleute im Visier
Im Januar 2025 wird Flydba zurückkehren. Unter diesem Namen bietet eine neue virtuelle Airline Flüge zwischen Stuttgart und Münster/Osnabrück an. Ab dem 17. Januar 2025 ist ein Umlauf pro Woche geplant. Freitags um 06:05 Uhr wird eine von Franconia Air Service betriebene Diamond Aircraft DA-62 mit bis zu fünf Fluggästen Richtung Norden starten. Um 18 Uhr geht es zurück nach Stuttgart.
«Wir fokussieren uns auf Geschäftsreisende aus dem Raum Stuttgart, die keine Zeit und Lust haben, mit dem Auto im Stau zu stehen oder an Bahnhöfen auf verspätete Züge zu warten, oder die keine Zugreisen vertragen», sagt Martin Michael, der hinter Flydba steht. «Mit uns können sie eine Geschäftsreise in die Region Münster/Osnabrück wieder als Tagestrip absolvieren.» Man erwarte, dass 95 Prozent der Kundschaft es so machen werden.
So viel werden die Flüge kosten
Michael sagt, die Route, die früher von der niederländischen AIS Airlines bedient wurde, sei keine einfache Strecke aufgrund hoher Fluktuation bei den Fluggastzahlen. Allerdings setzt seine neue Flydba mit der DA-62 ein sehr kleines Flugzeug ein. «Zudem ist der Flughafen Münster/Osnabrück sehr hilfreich und offen für neue Arten von Flugangeboten, während an vielen anderen Orten tatenlos über das Sterben des Regionalverkehrs gejammert wird.»
Screenshot von der Webseite: Die Internetpräsenz befindet sich noch im Aufbau.
Pro Strecke wird der Flug zwischen 580 und 720 Euro kosten. «Für die meisten Privatreisenden ist das utopisch», ist sich Michael bewusst. «Aber Geschäftsreisende holen sich so wertvolle Zeit ins Budget.» Buchbar sind die Flüge bereits in den in diesem Bereich wichtigen globalen Vertriebssystemen (Englisch: Global Distribution System oder GDS) und Online-Reisebüros. Eine Webseite baut Flydba gerade auf.
Voller Fokus auf diese Verbindung
Es wird sich um Linienflüge handeln, die allerdings nicht stattfinden werden, wenn es an einem Freitag mal gar keine Buchungen geben sollte, was laut Michael zu Beginn durchaus passieren könnte. «Aber sobald es auch nur eine Buchung gibt, fliegen wir», betont er.
Andere Strecken sind nicht in Planung. «Wir fokussieren uns darauf, diese Verbindung aufzubauen», erklärt Michael. «Und wenn das gut funktioniert, könnten wir eines Tages auf dieser Strecke größeres Fluggerät einsetzen, oder an weiteren Tagen fliegen.»
Abkürzung für Die Business Airline
Den Namen Flydba, an dem Michael laut eigenen Angaben bereits die Markenrechte hält, wählte er, «weil viele Leute den Namen noch kennen und wir daher nicht bei null anfangen müssen». Zudem gelte: «Damals wie heute ist DBA die Abkürzung für Die Business Airline.»
Bisher gehört Flydba noch zu Michaels Unternehmen Whiteshark, soll aber als eigene Firma ausgegründet werden. Der Unternehmer war in der Vergangenheit unter anderem für die mittlerweile insolvente Niceair aus Island tätigt. Zudem war er Gründer und Chef des Charterfluganbieters Rheinjet, der kurzzeitig auch Pläne für Zugverbindungen verfolgte.