Er basiert auf dem A300.

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Robert Erenstein

Piloten erzählen

Wie ist es eigentlich, einen Airbus Beluga XL zu fliegen?

Sie sind schwer beladen, groß und unförmig. Wie schwierig ist es eigentlich, mit Beluga XL zu fliegen? Zwei erfahrene Airbus-Piloten erzählen.

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Am Anfang setzte Airbus auf fremde Flieger. In seinen Aufbaujahren flog der europäische Flugzeugbauer seine Teile mit amerikanischen Super Guppys zwischen seinen Werken hin und her. Gegen Ende der 80er-Jahre wurde aber klar, dass sie nicht mehr lange ausreichen würden und der Konzern beschloss, eigene Spezialtransporter zu bauen. Die Belugas und ihre Nachfolger Beluga XL sind bis heute im Einsatz.

Wie schon ihre Vorläufer fallen auch die Belugas auf. Mit ihren Buckeln, breiten Rücken und tiefer gelegten Cockpits sehen sie ziemlich unförmig aus. Ist es schwierig, diese uneleganten Spezialfrachter zu fliegen? Das weiß Karl-Heinz Mai. Er ist ehemaliger Pilot der deutschen Luftwaffe und flog viele Einsätze in der ehrwürdigen F-4 Phantom. Nach seiner militärischen Laufbahn im Flugtestzentrum der Luftwaffe wechselte er zu Airbus, wo er seit nunmehr 16 Jahren als Testpilot tätig ist. Zunächst steuerte Mai den Militärtransporter A400M und jetzt hauptsächlich die Beluga XL.

Auch die Beluga XL reagieren sofort auf Befehle

Und Mais antwort ist so klar wie überraschend. Es gebe keine großen Unterschiede zwischen dem Pilotieren eines normalen A330 und eines Beluga XL. «Jeder Pilot, der den A330 fliegen kann, kann mit einer kleinen Zusatzausbildung auch den Beluga XL fliegen», sagt der Airbus-Testpilot im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. «Das Fly-by-Wire-System des Beluga XL reagiert sofort auf Befehle, wie beim Standard-A330 auch», bestätigt auch Cyrille Jacquemin, Schulungsleiter bei Airbus Transport International, die Einheit von Airbus, welche die Belugas betreibt.

Jacquemin, ein ehemaliger Airline-Pilot bei Qatar Airways, AOM und Air Littoral, erklärt, dass die Umschulung von Airbus A330 auf Beluga XL wenig Zeit in Anspruch nimmt. Nur fünf bis sechs Wochen zusätzliches Training benötige man. Zwei Wochen sind Theorieausbildung und drei bis vier Wochen Ausbildung im Simulator. «Es gibt ein paar kleine Unterschiede im Cockpit-Layout, da ein paar Flugkontrollschalter anders platziert werden mussten und ein paar Knöpfe und Schalter für den Frachtbereich hinzukamen», erklärt Jacquemin.

Fliegen wurde wesentlich einfacher und damit sicherer

Bei den Beluga-Vorläufern Super Guppy war das freilich noch ganz anders – immerhin besteht ein Altersunterschied von rund 50 Jahren. Und das liegt nicht nur an der unterschiedlichen Antriebstechnik (Propeller und Düsentriebwerk). Schon in den Belugas wurde viel neue Technik eingebaut, die das Fliegen wesentlich einfacher und damit sicherer machte.

«Die Guppys hatten keinen Autopiloten und auch keine Fly-by-Wire-Technik. Sie waren mit einem Steuerjoch in der Mitte ausgestattet, dessen Handhabung gerade bei schwierigen Wetterbedingungen viel Körperkraft erforderte», sagt Airbus-Testpilot Mai. Dies galt ganz besonders bei Seitenwind. Das erforderte von den Piloten fast schon Muskelmänner zu sein. Die Belugas haben wie alle neuen Airbus-Jets einen Sidestick.

Am Boden übernehmen Spezialisten

Sind die Airbus Belugas XL gelandet, übernimmt allerdings seine Spezialcrew. «Der Job der Piloten ist erledigt, die Experten müssen sich nicht um die Fracht kümmern», erzählt Mai. Das korrekte Ausrichten des Flugzeugs nach der Landung mit der Entladebucht und die Entladung selbst werden vom spezialisierten Bodenpersonal durchgeführt.

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