Ilyushin Il-96 mit dem Kennzeichen RA-96019: Bekam in Brasilien Probleme.

Ilyushin Il-96 mit dem Kennzeichen RA-96019: Bekam in Brasilien Probleme.

Dmitry Terekhov/Flickr/CC-BY-SA 2.0

RA-96019

Russlands Ilyushin Il-96 bekommt in Brasilia kein Kerosin

Eigentlich wollte der russische Außenminister Sergey Lavrov vom G20-Gipfel in Rio de Janeiro mit seiner Ilyushin Il-96 weiter nach Brasília reisen. Doch dort bekommt er kein Kerosin.

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Die Außenminister der führenden Wirtschaftsmächte tagen derzeit in Brasilien. Beim Treffen in Rio de Janeiro bekam Sergey Lavrov einiges zu hören. «Russland muss für seine Aggression bezahlen», sagte der britische Außenminister David Cameron zu seinem russischen Pendant. Auch Australien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Norwegen und die Vereinigten Staaten äußerten ähnlich deutliche Worte.

Kein Wunder, traf sich Lavrov zuvor noch mit absolut treuen Verbündeten. Bevor er nach Brasilien reiste, stattete er Kuba und Venezuela einen Besuch ab. Am späten Dienstagabend (20. Februar) schließlich landete er aus Caracas kommend mit einer Ilyushin Il-96 der russischen Regierung am Aeroporto Internacional Antônio Carlos Jobim von Rio.

Luftwaffe hat nicht genügend Treibstoff

Eigentlich wollte Lavrov nach dem G-20 mit der Il-96 mit dem Kennzeichen RA-96019 am Freitag (23. Februar) weiter nach Brasília fliegen, wo er Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva treffen wird. Doch das klappt nicht. Denn der russische Regierungsflieger hätte in der brasilianischen Hauptstadt kein Kerosin bekommen, um den Rückflug nach Moskau antreten zu können.

Der Lieferant Vibra Energia will die Ilyushin Il-96 Russlands nicht auftanken, weil er fürchtet, danach unter den Sanktionen der USA zu leiden, wie das Magazin Valor Econômico berichtet. Dabei geht es um die sogenannten sekundären Sanktionen der Vereinigten Staaten. Sie betreffen Unternehmen im Ausland. Dabei wird es Amerikanern und amerikanischen Firmen verboten, mit diesen Geschäfte zu tätigen - und sind daher für die ausländischen Firmen gefährlich.

Doch noch Lösung gefunden

Zuerst schlug die brasilianische Regierung vor, dass der Flieger von Brasília aus nochmals einen Zwischenstopp in Rio de Janeiro einlegt, bevor er Kurs auf Russland nimmt. Denn dort wird sie von Lieferantin Jet Fly betankt. Doch das lehnte der Kreml ab.

Danach überlegte man sich, das russische Flugzeug mit Kerosin der Luftwaffe aufzutanken. Doch der Plan wurde verworfen, weil die Armee nicht genügend Treibstoff für den durstigen Vierstrahler hat.  Am Ende fand man eine Lösung. Lavrov darf im Flugzeug reisen, das den brasilianischen Außenminister Mauro Vieira zurück nach Brasília bringen wird. Und so kann das Treffen mit Lula doch noch stattfinden, das zwischenzeitlich auf der Kippe stand.

Großer Umweg auf Hinweg

Auf der Hinreise hatte Lavrov eine ziemlich weite Reise absolviert. Von Moskau aus flog die RA-96019 zuerst nach Süden über die Türkei und danach nach Casablanca. Dort wurde sie aufgetankt. So konnte sie den gesperrten europäischen Luftraum umfliegen. Von Marokko aus steuert die Il-96 dann Havanna an.

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