Mitarbeiter von Lufthansa Technik: Die Firma soll wachsen.

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Lufthansa behält Technik-Tochter für sich - und kündigt weiteres Werk an

Der geplante Anteilverkauf ist abgesagt. Die Lufthansa-Gruppe behält ihre Tochter Lufthansa Technik zu 100 Prozent. Jetzt setzt sie auf Expansion und investiert.

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Drei Bedingungen nannte Lufthansa-Group-Chef Carsten Spohr kürzlich für den Verkauf eines Minderheitsanteils an Lufthansa Technik. «Wenn uns jemand neue strategische Optionen mitbringt, wenn jemand kulturell zu uns passt und wenn jemand so viel Geld dafür bezahlt, dass das auch mathematisch aufgeht», sagte er Anfang November. «Sonst bleiben die 100 Prozent bei uns.»

Offenbar konnte niemand diese drei Bedingungen erfüllen. Denn am Donnerstag (24. November) teilte Lufthansa mit: «Pläne, einen weiteren Gesellschafter an Lufthansa Technik zu beteiligen, werden nicht weiterverfolgt.» Man sei überzeugt, ein ehrgeiziges Wachstumsprogramm bei Lufthansa Technik aus eigener Kraft umsetzen zu können.

Gute Geschäfte mit Triebwerken

Das Programm trägt den Namen Ambition 2030. Es sehe «umfassende Investitionen in den Ausbau des Kerngeschäfts, die Erweiterung von Standorten und der internationalen Präsenz, potenziell auch durch Zukäufe, sowie den Ausbau digitaler Geschäftsmodelle vor», so Lufthansa Technik. Wie hoch die Investitionen ausfallen sollen, verrät der Konzern nicht.

Besonderes gute Geschäfte erwartet Lufthansa Technik vom Geschäft mit der technischen Betreuung von Motoren und von Flugzeugkomponenten. «Neben der steigenden Zahl älterer Triebwerke im globalen Flugbetrieb trägt dazu die höhere Wartungsintensität neu entwickelter Triebwerke bei», heißt es. Dieser Tag wird sich das Unternehmen etwa erstmals um ein 737-Max-Triebwerk kümmern. «Im Bereich der Flugzeugkomponenten plant Lufthansa Technik ein verstärktes Engagement, besonders in den USA.»

Strategischer Vorteil erhofft

Dabei geht es auch um die Versorgung der konzerneigenen Flotte. «Als global führende Airline-Gruppe betreiben wir über 700 Flugzeuge in 13 Flugbetrieben», so Detlef Kayser, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Lufthansa Technik. «Angesichts der anhaltenden Herstellerprobleme – insbesondere bei Triebwerken – ist der strategische Wert unserer Lufthansa Technik als integraler Teil der Lufthansa Group in den vergangenen Monaten nochmals deutlich gestiegen.»

Der Konzern erwartet einen «großen strategischen Vorteil» durch den «vollumfänglichen Zugriff» auf die Kompetenzen und Ressourcen von Lufthansa Technik. Das hatte er auch bei der schnelleren Überprüfung von Triebwerken von Pratt & Whitney deutlich gemacht.

Weiteres europäisches Werk

Neben der Erweiterung und Modernisierung verschiedener Standorte auf der ganzen Welt plant Lufthansa Technik auch den «zügigen Aufbau eines weiteren europäischen Werks», um der Nachfrage nachkommen zu können «und eine höhere eigene Fertigungstiefe zu erreichen». Wo dieses Werk entstehen soll, erklärt das Unternehmen nicht. Auch die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr bei der technischen Betreuung und militärischen Ausstattung von Flugzeugen möchte Lufthansa Technik in den nächsten Jahren ausbauen.

2022 erwirtschaftete Lufthansa Technik mit weltweit rund 22.000 Mitarbeitenden einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr peilt das Unternehmen erstmals nach der Corona-Krise wieder einen Umsatz von mehr als 6 Milliarden Euro an.

Verkauf seit 2020 im Gespräch

Den Verkauf eines Anteils an Lufthansa Technik hatte der Konzern erstmals 2020 öffentlich in Erwägung gezogen. Anfang 2023 gab es Gespräch mit potenziellen Investoren.

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