Turboprop von ATR und Airbus-Wasserstoffflieger: Mutter und Tochter wollen emissionsfreie Antriebe zur Marktreife bringen.

Turboprop von ATR und Airbus-Wasserstoffflieger: Mutter und Tochter wollen emissionsfreie Antriebe zur Marktreife bringen.

ATR / Airbus (Montage aeroTELEGRAPH)

Suche nach neuem Antrieb

Kommt Airbus' Wasserstoffflieger von ATR?

Turboprop-Hersteller ATR diskutiert mit Airbus die Entwicklung eines neuartigen Antriebs. Die Mutterfirma stellte erst kürzlich einen Konzeptflieger mit Wasserstoff vor, der dafür passend scheint.

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Frankreich, Deutschland sowie auch die Europäische Union forcieren seit dem Sommer ihre Pläne in Sachen Wasserstoff-Infrastruktur. Airbus reagierte vergangenen Monat mit gleich drei konkreten Konzepten für Verkehrsflugzeuge, die mithilfe des Elements emissionsfrei fliegen sollen.

Eine radikale Abkehr vom Design klassischer Passagierjets ist dabei das Nurflügler-Konzept. Deutlich mehr an heutige Passagierflieger erinnern ein klassischer Tiefdecker-Jet sowie ein Hochdecker mit Turboprop-Antrieb. Im Gegensatz zu heutigen Passagierfliegern fehlen die Fenster hinter den Tragflächen. Für den propellergetriebenen Entwurf könnte es bald konkreter werden.

Strategie bis nächstes Jahr

Der französisch-italienische Turboprop-Hersteller ATR bespricht mit den Besitzerinnen Airbus und Leonardo derzeit die Entwicklung «emissionsarmer Technologien», berichtet das Portal Flight Global. Bis nächstes Jahr will ATR eine Zukunftsstrategie für die Entwicklung eines Flugzeuges festlegen, das auf eine neue Antriebstechnik setzen wird.

ATR-Chef Stefano Bortoli sieht dabei die bisherigen Turboprop-Regionalflieger ATR 42 und ATR 72 als ideale Plattformen für Airbus zur Einführung neuer Technologien. Abwegig ist diese Idee nicht. Airbus' Konzept des Turboprops mit Wasserstoffantrieb ähnelt den heutigen ATR-Fliegern.

Bewährte Konstruktion

Die ATR 72 sowie kürzere ATR 42 sind genau wie Airbus' Konzeptflieger zweimotorige Hochdecker mit T-Leitwerk. Der bisherige bewährte Entwurf könnte als Basis für eine Fortentwicklung dienen oder als Technologie-Demonstrator eine Brücke in Richtung Wasserstoffflieger schlagen. Die experimentelle Tupolev Tu-155 bewies bereits in den 1980er-Jahren, dass auch herkömmliche Flugzeuge mit Wasserstoff betrieben werden können.

Doch auch wenn Einiges auf einen Wasserstoff-Antrieb hindeutet: Noch steckt ATR in Sachen Antrieb in der Findungsphase. Ebenso kann Bortelli eine direkte Beteiligung von Airbus und Leonardo bislang nicht offiziell bestätigen, verneint sie jedoch auch nicht. Laut dem ATR-Chehf sei es noch zu früh, um zu sagen, auf welchen Treibstoff ein neuer ATR-Flieger setzen wird.

ATR-Chef favorisiert Hybrid-Antrieb

«Es gibt eine Reihe von Lösungen, die wir bisher untersucht haben und die wir mit unserer Konstruktionsabteilung überprüft haben», sagt der Manager. Am wahrscheinlichsten sieht Bortelli bislang einen elektrisch-hybriden Antrieb. Wie dieser im Detail aussehen soll, kann man  laut Bortelli aber erst sagen, wenn auch ein Treibstoff feststeht.

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