Boeing 777 von Aeroflot: Russischer Deal in Irland.

Boeing 777 von Aeroflot: Russischer Deal in Irland.

Robert Erenstein/aeroTELEGRAPH

EU hat Fragen

Irland erstaunt über Verkauf von Boeing 777 an Aeroflot

Die russische Airline kaufte zehn Boeing 777 von einer irischen Leasingfirma. Deren Mutter sitzt aber offenbar in Russland. Das stört die EU - und so untersucht Irland den Kauf durch Aeroflot.

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Eigentum statt Miete: Die russische Aeroflot erklärte Ende Dezember 2022, sie habe zehn Boeing 777-300 ER von einer irischen Leasingfirma gekauft. Zuvor habe man die Maschinen bereits seit 2013 und 2014 gemietet, so die mehrheitlich staatliche Airline.

Eigentlich sind in den Ländern der EU Verkäufe von Jets an russische Fluggesellschaften untersagt. Das gehört zu den westlichen Sanktionen gegen Russland, seit das Land im Februar 2022 den Krieg in der Ukraine entfesselte. Doch es gibt eine Ausnahme.

EU hat Frage an irische Regierung

Sie besteht seit April und bezieht sich auf eine «Übertragung des Eigentums an dem Luftfahrzeug nach vollständiger Begleichung der Leasingverbindlichkeiten». Dank dieser Ausnahmeregelung erwarb Aeroflot bereits im Frühjahr 2022 acht Airbus A330.

Der Kauf der zehn Boeing 777 sorgt nun aber für Wirbel. So berichtet die irische Zeitung Business Post, die Europäische Kommission habe in dieser Angelegenheit die Regierung in Dublin kontaktiert. Sie will Details zu dem Geschäft erfahren.

Handelsministerium wusste von nichts

Das irische Handelsministerium hat Untersuchungen aufgenommen und das Außenministerium und die Zentralbank um Hilfe gebeten. Ein Sprecher des Handelsministeriums sagte gegenüber der Zeitung, man habe den Deal nicht freigegeben, sondern erst aus den Medien davon erfahren.

Zur Nutzung von Ausnahmeregelungen muss ein Geschäft aber vom entsprechenden Land abgesegnet werden. Das irische Handelsministerium hat laut eigenen Angaben in diesem Fall allerdings nicht mal ein Ersuchen um solch eine Freigabe erhalten.

Verkäuferin wohl Tochter russischer Firma

Russische Medien hatten berichtet, bei der Verkäuferin handele es sich um einen irischen Ableger der russischen VEB-Leasing, die zur staatlichen Entwicklungsbank gehört. Laut Business Post hatte VEB - die frühere Vnesheconombank – 2019 in Irland 24 Töchter.

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