Russische Kälte

Irkut MS-21 fliegt gezielt in Eiswolken

Der neue russische Kurz- und Mittelstreckenjet hat die nächste Hürde genommen. Dafür suchten die Piloten Wolken, in denen sich zentimeterdickes Eis auf der MS-21-300 bildet.

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14 Mal sind die Testpiloten von Irkut in den letzten Tagen am Flughafen von Archangelsk gestartet und in den kalten Himmel des russischen Nordens gestiegen. Drei bis fünf Stunden blieben sie dabei jeweils in der Luft und überflogen die Küste des Weißen Meeres, die Pechora See, den Süden von Novaya Zemlya und auch die subpolare Uralregion.

Die Flüge der Irkut MS-21-300 mit dem Kennzeichen 73051 und der Seriennummer 21001 waren Tests in eisigem Wetter. So suchten die Piloten gezielt nach Wolken, in denen sich Eis am Flugzeug bildet. Von Flug zu Flug ließ die Crew die Eisschicht dicker werden.

Stabilität und Steuerbarkeit

Laut Hersteller Irkut erreichte das Flugzeug eine Eisdicke von bis zu 8 Zentimetern und damit mehr als die zur Zertifizierung erforderlichen 7,6 Zentimeter. Getestet wurden nicht nur die Wirksamkeit der Anti-Vereisungssysteme, sondern auch die Stabilität und Steuerbarkeit des vereisten Flugzeuges ohne das Schutzsystem.

Unter besonderer Beobachtung standen die Tragflächen, aber auch weitere Systeme wurden in den extremen Bedingungen geprüft, etwa Beleuchtung, Funk und Fahrwerke. An Bord befanden sich neben den Piloten und Technikern von Irkut auch ein Testpilot und weitere Vertreter der russischen Zertifizierungsbehörden sowie spezielle Messgeräte.

Zulassung 2021 angestrebt

Irkut arbeitet auf die Zertifizierung der MS-21-300 in diesem Jahr hin. Zuerst soll der Kurz- und Mittelstreckenjet sich auf dem russischen Markt beweisen. Ende 2020 startet einer der Testflieger auch erstmals mit dem russischen Triebwerk PD-14. Der für die Vereisungstests eingesetzte Jet wurde dagegen von Pratt & Whitney-Motoren angetrieben.

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