Irkut MS-21-310, hier zu sehen in Dubai: Angetrieben vom russischen PD-14.

Irkut MS-21-310, hier zu sehen in Dubai: Angetrieben vom russischen PD-14.

aeroTELEGRAPH

Funk und Flügelkasten

Irkut ersetzt westliche Komponenten der MS-21

Russland muss in heimischen Flugzeugen westliche Komponenten durch eigene ersetzen. Irkut nimmt sich nun zwei weitere Bereiche der MS-21 vor.

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Die Entwicklung eigener Triebwerke war Russland frühzeitig angegangen. So fliegt die Irkut MS-21 bereits mit dem Aviadvigatel PD-14. Mit den russischen Triebwerken unter den Flügeln heißt der Kurz- und Mittelstreckenjet MS-21-310. Dagegen wird es die Variante MS-21-300 mit amerikanischen PW-1400-Motoren von Pratt & Whitney vorerst nicht geben.

Denn durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die folgenden westlichen Sanktionen erhält Irkut keine Triebwerke mehr aus den USA. Die Frage ist seitdem, ob und wie schnell Russland andere westliche MS-21-Komponenten durch eigene ersetzen kann.

Funk und Flügelkasten

Nun teilt Irkuts Mutterkonzern Rostec mit, die Firma Polet der Holding Ruselectronics habe für die MS-21 russische Kommunikationsgeräte entwickelt. Bis Ende 2022 sollen 20 Funk-Einheiten ausgeliefert werden. «Wir haben auch eine Intercom-Ausrüstung für die MS-21 entwickelt», heißt es weiter. Die Zertifizierung der Ausrüstung soll im September abgeschlossen sein. Auch habe man eigene Software zur Datenübertragung entwickelt.

Schon Ende März teilte Rostec mit, dass Irkut und das zentrale Aerohydrodynamische Institut Tsagi «die entscheidende Phase der statischen Tests für den Flügelkasten der MS-21 aus russischen Polymer-Verbundwerkstoffen erfolgreich abgeschlossen» hätten. «Die Testergebnisse zeigen, dass die tatsächlichen Festigkeitseigenschaften des Produkts mit den berechneten Werten übereinstimmen», schreibt Rostec zufrieden.

Aktive Sidesticks aus den USA

Der Flügelkasten wird von der Irkut-Tochter JSC Aero Kompozit gebaut. Schon im Dezember 2021 war die MS-21 erstmals mit Tragflächen aus russischem Verbundwerkstoff abgehoben.

Unklar ist, wie Irkut andere Teile westlicher Zulieferer ersetzen will, besonders im komplizierten Bereich der Flugsteuerung. So stammen etwa die aktiven Sidesticks, mit denen die Cockpitcrew den Flieger steuert, von Collins Aerospace aus den USA.

36 MS-21 pro Jahr für 2025 anvisiert

Irkut plant für das Jahr 2025 eine Produktionsrate von 36 MS-21 pro Jahr. Danach will der russische Hersteller die Rate weiter hochfahren auf 72 Flugzeuge pro Jahr.

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