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MCAS in Boeing 737 Max

Fünf Piloten warnten vor umstrittenem System

In den USA haben mehrere Piloten vor Problemen mit den Boeing 737 Max 8 gewarnt - lange, bevor sich der tödliche Crash von Ethiopian Airlines ereignete.

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Wie andere Länder auch betreiben die USA ein System, über das Mitarbeiter aus der Luftfahrtbranche anonym und ohne Angst vor persönlichen Konsequenzen Vorfälle oder Abläufe melden können, die sie für gefährlich halten. Aviation Safety Reporting System nennt es sich und soll die Sicherheit erhöhen. Es richtet sich an Piloten, Fluglotsen, Mechaniker, Flugbegleiter oder Flugdienstberater (Englisch: Dispatcher).

Alle Meldungen werden von zwei Experten analysiert und allenfalls an die Behörden weitergeleitet. Gleich fünf Mal bekamen sie in den vergangenen Monaten Hinweise auf Probleme mit der Boeing 737 Max 8, wie die Zeitung Dallas Morning News berichtet. Alle drehen sich um das sogenannte Maneuvering Characteristics Augmentation System MCAS, das seit dem Lion-Air-Crash letzten Oktober umstritten ist.

Eigentlich für mehr Sicherheit

Ein Pilot erklärte beispielsweise, es sei «unvernünftig», dass die Luftfahrtbehörde FAA Piloten ohne angemessene Ausbildung zum MCAS und ohne genügende Informationen über dessen Funktionalität fliegen lasse. Ein anderer schrieb: «Wir wissen jetzt, dass die eingesetzten Systeme fehleranfällig sind. Selbst wenn die Piloten nicht sicher sind, was diese Systeme genau sind, welche Redundanzen gibt es und welcher Fehlermodi?». Und weiter: «Ich frage mich: Was sonst weiß ich noch nicht?»

Das MCAS wurde in die Boeing 737 Max eingebaut, weil sie größere Triebwerke hat, die etwas weiter vorne und höher angebracht sind als bei der bisherigen Boeing 737. Das verändert in gewissen Situationen das Flugverhalten. Um einen Strömungsabriss zu verhindern, drückt das MCAS unter bestimmten Umständen die Nase des Fliegers automatisch nach unten, indem es das Höhenruder entsprechend trimmt.

Probleme bei Lion Air

Im Falle des Lions-Air-Unglücks im Oktober 2018 besteht der Verdacht, dass ein kaputter Anstellwinkel-Sensor das MCAS durch falsche Daten aktiviert haben könnte. Die Piloten wussten aber offenbar nichts von diesem System und seiner Funktionalität und versuchten, es zu übersteuern, statt es auszuschalten. Später meldeten sich auch in den USA diverse Piloten, die sich beklagten, zu wenig oder nichts über das MCAS gewusst zu haben.

Boeing hat inzwischen eine Software-Verbesserung für die Boeing 737 Max angekündigt. Sie beinhaltet MCAS-Updates, die etwa die Trimmbefehle im Falle von falschen Anstellwinkel-Sensor-Daten begrenzen. Auch gebe es Änderungen bei Cockpitanzeigen, Betriebshandbüchern und Crew-Training. Der Hersteller betont, man habe bei der Entwicklung, Planung und Zertifizierung der Verbesserungen eng mit der amerikanischen Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA zusammengearbeitet.

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