Ein Bild aus der Erklärung der Manipulation: Der perfekte Kreis.

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Screenshot github.com/Matioupi

Fake-Flug Antonov An-225

Franzose bekennt sich zu FCKPUTIN-Flug

Am vergangenen Freitag sah es kurz so aus, als würde die Antonov An-225 mit Rufzeichen FCKPUTIN wieder fliegen - was unmöglich ist. Ein Mann aus Frankreich bekennt sich zu einer Online-Manipulation.

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«Bitte was?!» Etwas in der Art dürften am vergangenen Freitagvormittag (11. März) viele Luftfahrtfans gesagt oder gedacht haben. Grund war ein Flug, der beim Flugverfolgungsdienst Flightradar 24 auftauchte. Die Antonov An-225 kreiste plötzlich über Kyjiv - mit dem Rufzeichen FCKPUTIN, also Fuck Putin.

Dabei steht das größte Flugzeug der Welt nach russischem Beschuss mit massiven Schäden in Hostomel am Boden und kann definitiv nicht abheben. So begannen Spekulationen, dass Flightradar 24 gehackt worden sei, dass jemand den Transponder der An-225 mit einer Drohne abheben ließ oder dass es jemandem gelungen sei, einen anderen Transponder umzuprogrammieren.

«Ich konnte nicht widerstehen ...»

Was dagegen kaum jemand bemerkte und was jetzt nachträglich zuerst die Webseite Mimikama berichtete: Schon während die An-225 vermeintlich in der Luft war, meldete sich bei Twitter jemand zu Wort, der sich zu der Manipulation bekannte.

Ein Konto eines französischen IT-Experten namens Mathieu Peyréga zeigte in einem Tweet einen Screenshot der An-225-Flugbahn. Dazu schrieb er: «Ich gebe zu, ich konnte nicht widerstehen ...» Er verlinkte einen Beitrag bei Github, einem Portal für Software-Entwickler. Dort wird beschrieben, wie Flugverfolgungsdienste manipuliert werden können.

«Kein Treibstoff mehr für die An-225»

Dabei ist in dem Beitrag die Flugroute der kreisenden An-225 in einem Screenshot als Beispiel aufgeführt. Dazu ist in einer Code-Ziele auch das Rufzeichen genannt, das gegen Russlands Präsident Putin gerichtet ist: «/realtime-adsb-out.py --callsign 'FCKPUTIN' --alt 4500 --speed 600 --trajectorytype circle --maxloadfactor 1.03».

Rund 50 Minuten nach dem ersten Tweet twitterte Peyréga dann: «Kein Treibstoff mehr für die An-225 oder Unterstützung von Flightradar 24.» Dazu postete er einen Screenshot, auf dem zu lesen ist, dass der Account des Franzosen deaktiviert wurde und er sich an den Flightradar-24-Support wenden soll.

Flightradar selber hält sich bedeckt

Der Flugverfolgungsdienst nutzt nämlich nicht nur eigene Empfänger-Stationen am Boden, sondern auch die von anderen Leuten. «Sie können uns helfen, die Flugverfolgung in Ihrem Gebiet zu verbessern, indem Sie Daten von Ihrem ADS-B-Empfänger hochladen», schreibt Flightradar selber auf seiner Webseite. Zur Hardware, die Peyréga nutzte, gehörte auch ein ADS-B-Receiver. ADS-B steht für Automatic Dependent Surveillance Broadcast und ist ein System der Flugsicherung zur Beobachtung der Flugbewegungen.

Peyréga merkte an, dass es seiner Meinung nach einfach ist, Flugrouten bei Flightradar zu manipulieren. Der Flugverfolgungsdienst hat bis heute nicht auf eine Anfrage von aeroTELEGRAPH zu dem Vorfall reagiert. Auch auf die Tweets von Peyréga, in denen er den Dienst sogar markierte, gab es zumindest öffentlich keine Antwort.

Erklärung für die Experten

Wenn sich jemand öffentlich zu etwas bekennt, ist meist schwer zu überprüfen, ob er oder sie es auch wirklich war. Das ist auch hier der Fall. Der Account mit dem Namen Mathieu Peyréga ist nicht von Twitter verifiziert. Dennoch weist nichts darauf hin, dass es sich um ein Fake-Profil handeln könnte. Auch an dem Beitrag bei Github wirkt echt und schlüssig.

Alle, die sich in die technischen Details vertiefen wollen, finden hier den Github-Beitrag.

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