Airbus A320 Neo von Flynas: Die Airline baut aus.

Airbus A320 Neo von Flynas: Die Airline baut aus.

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Airbus oder Boeing

Flynas will über hundert zusätzliche Flugzeuge kaufen

Die saudische Fluglinie will die größte Billigairline im Nahen Osten werden. Dazu plant Flynas die Bestellung von über hundert neuen Flugzeugen - auch Langstreckenjets.

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Saudi-Arabien besteht zum größten Teil aus Sand- und Steinwüsten. Doch diese haben es in sich. 259 Milliarden Fass Rohöl liegen noch unter ihrer Oberfläche - das sind rund 15 Prozent der Weltreserven.

Das hat dem Königreich in der Vergangenheit viel Wohlstand gebracht. Noch heute machen die Erdölexporte einen großen Teil der saudischen Wirtschaft aus. Wertmäßig sind sie für fast 70 Prozent der gesamten Ausfuhren des Landes verantwortlich und für etwa 53 Prozent der Staatseinnahmen. Diese Abhängigkeit will die Regierung verringern.

Große offene Bestellung bei Airbus

Saudi-Arabien plant deshalb einen Ausbau des Tourismus. Bis 2030 will das Königreich 100 Millionen Besucherinnen und Besucher pro Jahr zählen - fünf Mal mehr als noch 2019. Unter anderem entstehen neue Hotels, neue Resorts, neue Flughäfen und auch eine neue staatliche Fluggesellschaft. 2800 Milliarden Euro investiert dabei der Staat selbst, weitere 1200 Milliarden sollen private Unternehmen beibringen.

Vom Boom will auch Flynas profitieren. Die saudische Billigairline hat am Montag (28. März) bekannt gegeben, ihre Flotte massiv vergrößern zu wollen. In den vergangenen Jahren hat sie bei Airbus 78 A320 Neo, zwölf A321 Neo und zehn A321 XLR fest bestellt. Davon wurden bereits 21 Exemplare ausgeliefert. Hinzu kommen Optionen für 30 weitere Airbus-Jets.

Schon einmal mit Boeing verhandelt

Der Aufsichtsrat hat nun einen Plan genehmigt, die Zahl der Bestellungen auf 250 zu verdoppeln. Damit zeige man den «Glauben an die Wachstumschancen und die positiven Perspektiven der nationalen und internationalen Märkte», kommentiert Vorstandsvorsitzender Bander Almohanna in einer Mitteilung.

Airbus ist dabei keineswegs gesetzt. Flynas erklärt, man befinde sich gegenwärtig mit Flugzeugherstellern in Gesprächen, um Vereinbarungen auszuarbeiten. Schon früher hatte die Billigairline einmal mit Boeing gesprochen, am Ende hatte sich aber Airbus durchgesetzt. Auch dieses Mal sind die Europäer und die Amerikaner im Rennen.

Es geht auch um Langstreckenflugzeuge

Dabei geht es nicht nur um Kurz- und Mittelstreckenflieger. «Wir werden Flugzeuge mit unterschiedlichen Fähigkeiten analysieren, um neue Ziele anzufliegen und so die Anbindung zwischen der Welt und dem Königreich zu verbessern, den Tourismus zu fördern und zur Beförderung von Pilgern beizutragen», so Almohanna. 2019 hatte das Management bereits einmal angekündigt, sich Langstreckenflüge anzuschauen und diesbezüglich den Airbus A330 Neo und die Boeing 787 genauer zu analysieren.

Langstrecke ist für Flynas nicht etwas völlig Neues. 2014 hatte es die saudische Airline bereits einmal versucht, das Experiment aber nach wenigen Monaten wieder beendet. Damals wurden Pläne für eine Order für Airbus A350 begraben.

Neue Basen im Ausland geplant

Das neue Ziel der Führung ist nicht weniger ehrgeizig, als dass Flynas die größte Billigairline im Nahen Osten werden soll. Es ist eine Kampfansage an Flydubai und Air Arabia aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Man plane dabei auch, Basen in mehreren Ländern außerhalb Saudi-Arabiens zu eröffnen. Aktuell besteht die Flotte von Flynas insgesamt aus 38 Airbus A320 und A320 Neo.

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