Airbus A320 von Air Serbia: Vorerst gibt es keinen Ersatz.

Airbus A320 von Air Serbia: Vorerst gibt es keinen Ersatz.

Simeon Lüthi/aeroTELEGRAPH

Zehn Airbus A320 Neo

Etihad annulliert Neo-Order für Air Serbia

Eigentlich sollte die serbische Nationalairline zehn Airbus A320 Neo bekommen. Doch Großaktionärin Etihad hat die Bestellung für Air Serbia annulliert.

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Ende 2018 lief der Managementvertrag mit Etihad Airways aus. Fünf Jahre lang hatte die Golfairline die Geschicke von Air Serbia gelenkt, genau so wie es bei deren Einstieg als Großaktionär vereinbart worden war. In Zukunft muss die serbische Nationalairline wieder autonom agieren. Ein neues Management wurde allerdings noch nicht ernannt.

Und die alte Führung hat noch eine wichtige Entscheidung getroffen. Die neuste Auftragsübersicht von Airbus zeigt, dass Etihad eine Order für zehn Airbus A320 Neo annulliert hat. Die neuen Flugzeuge waren für Air Serbia bestimmt. Die ersten vier Exemplare hätten eigentlich schon 2018 ausgeliefert werden sollen, der Rest bis Ende 2020. Doch dazu kam es nicht, weil man in Abu Dhabi alle bestehenden Bestellungen überprüft.

Etihad bekam größere Rabatte

Etihad hatte vergangenen Juli beschlossen, die Führung von Air Serbia abzugeben, aber die 49-Prozent-Beteiligung zu behalten. Die Bestellung stammt noch aus den ersten Monaten der Kooperation. Damals wurde vereinbart, dass die Golfairline alle Orders für Air Serbia tätigt. Dank ihrer Größe bekommt sie bei den Herstellern größere Rabatte. Ihre eigenen 20 A321 Neo wird Etihad - zumindest nach aktuellen Stand - weiterhin übernehmen.

Unklar ist noch, was mit den 23,5 Millionen Dollar passiert, die Air-Serbia-Vorgängerin Jat 1998 als Vorauszahlung für einen Flugzeugkauf an Airbus überwiesen hatte. Die Flieger wurden wegen des Nato-Bombardements nach dem Scheitern der Friedensverhandlungen auf Schloss Rambouillet nie geliefert. Die Anzahlung ging 2013 an Etihad über, welche sie für ihre Order nutzen konnte. Sie sollte in Raten an Air Serbia zurückfließen, wie das Magazin Nova srpska politicka misao schreibt. Doch nun wurden die zehn die A320 Neo ja annulliert.

Teilweise alte Flotte

Aktuell besitzt Air Serbia einen Airbus A330 sowie zwei A320 und acht A319 sowie sechs ATR 72. Die Kurz- und Mittelstreckenflieger sind rund 14 Jahre alt, die Turbopropmaschinen 23. Daneben betreibt die Chartertochter Aviolet zwei 33-jährige Boeing 737-300.

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