Dreamliner-Montage bei Boeing: Bestellung aus Mexiko.

Dreamliner-Montage bei Boeing: Bestellung aus Mexiko.

Boeing

Dreamliner als Regierungsjet

Der Präsident von Mexiko kauft ein neues Flugzeug. Er wählte das Vorzeigemodell von Boeing. Das sorgt für Ärger.

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Die Regierung berief flugs eine Medienkonferenz ein. Es sei alles nach den Regeln des Gesetzes gelaufen, sagte Innenminister Alejandro Poiré vor den Pressevertretern. «Es handelt sich um eine Anschaffung, die - aus offensichtlichen Gründen - mit der nationalen Sicherheit in unserem Land zusammenhängt», betonte der Politiker weiter. Das von Präsident Felipe Calderon für 750 Millionen Dollar beim amerikanischen Flugzeugbauer Boeing bestellte neue Staatsflugzeug werde sowieso erst der neuen Regierung zugute kommen. Denn es werde erst 2015 ausgeliefert. Auch das zeige die guten Absichten. Am 1. Dezember 2012 übernimmt Enrique Peña Nieto die Regierungsgeschäfte in Mexiko.

Die neue Maschine ist für künftige Auslandreisen gedacht. Statt der heutigen Boeing B757-225 aus dem Jahr 1987 mit dem Codenamen TP-01 wird der mexikanische Präsident künftig mit einer fabrikneuen Boeing B787-9 durch die Welt fliegen. Das gegenüber dem nun etwa bei ANA im Einsatz stehenden B787-8 um sechs Meter auf 63 Meter gestreckte Flugzeug hat eine Reichweite von bis zu 15'750 Kilometern. Der mexikanische Staats-Dreaminer wird eine Spezial-Innenausstattung und eine komplexe Sicherheitsausrüstung erhalten, so die Zeitung El Universal. Das Flugzeug sei bei der Auslieferung dann quasi eine fliegende Festung, ein Präsidentenbunker.

560 Millionen arme Mexikaner

Nicht der eigentliche Kauf wird in Mexiko scharf kritisiert, sondern der hohe Preis. Der Dreamliner allein hat einen Listenpreis von rund 120 Millionen Dollar. Die Extras kommen auf rund 630 Millionen. Das Land gebe für den neuen Präsidentenflieger mehr aus als etwa eine neue Air Force One koste, moniert die Zeitung La Reforma. Andere Kritiker weisen darauf hin, dass es in Mexiko rund 60 Millionen Menschen gebe, die noch heute in bitterster Armut lebten. Da sei eine solche Ausgabe verantwortungslos.

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