Der Erstflug des Airbus A330: Am 2. November 1992 hob der neue Langstreckenjet erstmals ab.

Der Erstflug des Airbus A330: Am 2. November 1992 hob der neue Langstreckenjet erstmals ab.

Airbus

Airbus-Langstreckenklassiker

Der Start, die dunkelste Stunde und die Zukunft des A330

Vor 26 Jahren hob der A330 zum ersten Mal ab. Der Jet wurde zum Verkaufsschlager für Airbus. Ein Blick in die Vergangenheit und Zukunft des Langstreckenklassikers.

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«Monsieur Pierson, die europäische Airbus Industrie will zwei neue Verkehrsflugzeuge in ihr Programm aufnehmen: die zweistrahlige A330 und die A340 mit vier Triebwerken. Lassen sich beide Modelle in ausreichender Stückzahl verkaufen?» Mit dieser Frage eröffneten zwei Spiegel-Redakteure 1986 ein Interview mit Airbus-Präsident Jean Pierson.

Der Franzose antwortete, dass es in der Zivilluftfahrt vor allem zwei wachstumsträchtige Bereiche gebe: «Zum einen den Markt der Mittelstrecken-Großraumflugzeuge, in dem wir mit unseren Modellen A300 und A310 bereits gut vertreten sind. Der Trend geht dahin, daß diese Flugzeuge noch größer werden und noch weiter fliegen können», sagte Pierson. «Zum anderen setzen wir auf Langstreckenflugzeuge, die zwölf Stunden oder mehr ohne Zwischenlandung fliegen können.» Man plane, den A330 ab Frühjahr 1992 auszuliefern.

1421 Exemplare des A330 ausgeliefert

Ganz so schnell ging es nicht. Doch am 2. November 1992 absolvierte die erste Variante, der A330-300, erst gerade erfolgreich ihren Erstflug. Im Januar 1994 nahm die französische Air Inter, die später von Air France geschluckt wurde, dann als Erstkundin den A330 in Betrieb. Das Modell war Airbus' erstes Flugzeug, bei dem die Kunden zwischen drei Triebwerken wählen konnten: General Electric CF6, Pratt & Whitney PW4000 und Rolls-Royce Trent 700.

Bis zum September 2018 hat Airbus von den drei Varianten A330-300, A330-200 und der Frachtversion A330-200F insgesamt 1421 Exemplare ausgeliefert. 128 Betreiber haben den A330 schon genutzt oder tun es immer noch. Zum Vergleich: Das Schwestermodell A340 bringt es bis heute gerade einmal auf 377 Auslieferungen und 52 Betreiber. Ein großer Vorteil des A330 gegenüber dem vierstrahligen A340 war stets der geringere Verbrauch.

Tragisches A330-Unglück im Jahr 2009

Der wohl schwärzeste Moment in der Geschichte des Airbus A330 war die Nacht auf den 1. Juni 2009. Damals stürzte ein Exemplar von Air France als Flug AF447 auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris in den Atlantik. Alle 228 Insassen starben. Der Abschlussbericht der französischen Untersuchungsbehörde BEA aus dem Jahr 2012 sah die Gründe für das tragische Unglück in einer Kombination aus menschlichem und technischem Versagen.

Glimpflicher ging ein Zwischenfall am 24. August 2001 aus. Ein A330 von Air Transat war als Flug 236 von Toronto nach Lissabon unterwegs, als ihm aufgrund eines Lecks über dem Atlantik der Treibstoff ausging. Grund waren fehlerhafte Wartungsarbeiten vor dem Start. Der Abschlussbericht der portugiesischen Behörde hielt später jedoch fest, dass auch die Piloten falsch reagierten und so eine Landung mit genügend Resttreibstoff verhinderten. Eine harte Landung auf einem Militärflugplatz auf der Azoren-Insel Terceira gelang ihnen dennoch - nach dem sie in einem der längsten Gleitflüge in der Jet-Geschichte in rund 19 Minuten etwa 120 Kilometer ohne Antrieb zurückgelegt hatten.

Holperige Startphase für A330 Neo

Zwar sammelt Airbus bis heute Bestellungen für den herkömmlichen A330 ein, wie etwa im Juli vom spanischen Billigflieger Level. In die Zukunft bringen will der Flugzeugbauer den A330 allerdings als A330 Neo. Das geschieht bisher jedoch alles andere als reibungslos. Zwar steht die größere Version, der A330-900 kurz vor der Auslieferung an Erstkundin Tap Portugal, doch hat Rolls-Royce Probleme mit der Produktion der Triebwerke.

Immerhin hat Airbus schon feste Orders für 224 Exemplare des A330-900 in den Büchern stehen. Beim kleineren A330-800 ist die Lage deutlich schlechter. Für ihn liegt bisher nur eine fixe Bestellung über acht Jets vor. Konkurrent Boeing hat seinen 787 Dreamliner dagegen schon fest im Markt verankert. Von den drei Varianten des Jets hat der US-Hersteller insgesamt 742 ausgeliefert, während Orders für 656 weitere der Flieger vorliegen. Auf den Dreamliner 787-9 wartet etwa Hawaiian Airlines, nachdem sie als Erstkundin für den A330-800 abgesprungen war. Der A330 steht vor großen Herausforderungen.

Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie historische Aufnahmen des Airbus A330.

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Uganda Airlines unterzeichnete ebenfalls eine Absichtserklärung über den Kauf von zwei Airbus A330-800 Neo. Die neue Version des Großraumfliegers hat unter anderem neue Tragflächen und Trent-7000-Triebwerke von Rolls-Royce. (18. Juli)

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