Aviadvigatel PD-14: Das neue russische Triebwerk ist an einem MS-21-Testflieger verbaut ...

Aviadvigatel PD-14: Das neue russische Triebwerk ist an einem MS-21-Testflieger verbaut ...

Marina Lystseva / UAC

Triebwerk wird in Serie gebaut

Das russische Puzzlestück namens PD-14

Russland will unabhängiger werden von westlichen Flugzeug- und Motorenbauern. Das Triebwerk Aviadvigatel PD-14 ist dafür in mehrerer Hinsicht wichtig.

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Die Auszeichnungen kamen vom Präsidenten persönlich. Vladimir Putin ehrte das gesamte Entwicklerteam. Der Chefdesigner des neuen einheimischen Triebwerks Aviadvigatel PD-14 erhielt sogar den bedeutenden Verdienstorden für das Vaterland.

Doch warum überhaupt so viel Aufsehen um einen Flugzeugmotor? Das PD-14 ist der erste neue russische Turbofan seit dem Ende der Sowjetunion und hat zuletzt zwei wichtige Hürden genommen. Ende 2020 beförderte es bei einem Testflug erstmals den Mittelstreckenjet Irkut MS-21 in die Luft, der zuvor nur mit Pratt & Whitney PW1400G geflogen war. Zudem hat das PD-14 dieser Tage von den Behörde die Freigabe für die Serienproduktion erhalten.

Unabhängigkeit von westlichen Herstellern

Das Triebwerk ist ein wichtiges Puzzleteil bei den russischen Ambitionen, sich vom westlichen Flugzeugbau unabhängig zu machen. Dazu soll auch der Turbopropflieger Il-114-300 beitragen und der Superjet 100 mit mehr Teilen aus russischer Produktion.

Besonders wichtig ist aber die MS-21, die dem Airbus A320 und der Boeing 737 Konkurrenz machen soll - und das mit der Option, ein russisches Triebwerk zu wählen. Hergestellt wird das PD-14 vom Motorenbauer UEC-Aviadvigatel, der zum Luftfahrtkonsortium UAC gehört. Dieses wiederum wird vom staatlichen Luftfahrt- und Rüstungskonzern Rostec kontrolliert.

Zehn Prozent Weltmarktanteil im Visier

Als Zielgruppe für das Aviadvigatel PD-14 nennt Rostec Fluggesellschaften aus Russland, aus Schwellenländern und aus Staaten, die Sanktionen unterliegen. Die MS-21 soll bis 2038 einen weltweiten Marktanteil von rund zehn Prozent in ihrem Segment erobern, so der Plan. So ist man darauf bedacht, auch international alle Anforderung für das Triebwerk zu erfüllen.

So nahm etwa die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Feinstaubmessungen am PD-14 vor, um die Emissionszertifizierung zu erreichen. Das russische Triebwerk soll rund 14 bis 17 Prozent geringere Betriebskosten haben als «existierende ähnliche Triebwerke», so Rostec. Der Vergleich zielt allerdings auf Triebwerke von Boeing 737 NG und Airbus A320 Ceo ab, also etwa IAE V2500 oder CFM56. Im Rennen mit den moderneren A320-Neo- und 737-Max-Motoren liegen solche Werte nicht drin.

Grundstein für Triebwerksfamilie

Das PD-14 hat aus noch einem Grund große Bedeutung. Es soll der «Urahn einer ganzen Familie von einheimischen Triebwerken» werden, erklärt Rostec. «Auf der Basis des PD-14 wird bereits das PD-8 entwickelt.» Es ist für den Superjet vorgesehen, aber auch für das Amphibienflugzeug Berijev Be-200. Während das PD-8 kleiner ist als das PD-14, ist das PD-35 größer. Es soll eines Tages des russische-chinesischen Großraumjet CR929 antreiben.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Fotos und Videos vom PD-14 und der MS-21.

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