Das Triebwerk GE9X der Boeing 777X: Die Thrust Links sind die beiden Stangen oben rechts.

Das Triebwerk GE9X der Boeing 777X: Die Thrust Links sind die beiden Stangen oben rechts.

GE Aerospace

Verspäteter Langstreckenjet

Boeing sucht weiter Lösung für Problem, das 777X-Flüge stoppte

Der Flugzeugbauer arbeitet weiterhin daran, das Problem mit einem Verbindungsteil zwischen Triebwerk und Flugzeugstruktur der 777X zu verstehen. Mögliche Auswirkungen auf erste Auslieferungen kann Boeing noch nicht absehen.

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Es ist keineswegs so, als litten Flug- und Leasinggesellschaften nur unter Verspätungen von Boeing. Ein gutes Beispiel ist Emirates. Die Golfairline musste Auslieferung und Betriebsstart des ersten Airbus A350 schon mehrmals nach hinten verschieben. Aktuell erwartet Emirates das erste Exemplar im Oktober, im Dezember soll der Betrieb starten.

Allerdings ist der A350 ein Flugzeug, das zertifiziert ist und sich bereits seit Jahren im Betrieb befindet, und die Verspätungen haben ihre Gründe bei Zulieferern und Produktion. Anders ist es bei einem anderen Modell, das Emirates erwartet: die Boeing 777X. Die Fluggesellschaft fürchtete schon Anfang des Jahres, dass sich die erste 777-9-Auslieferung erneut verschieben könnte, dieses Mal von Ende 2025 ins Jahr 2026.

Verbindung zwischen Triebwerk und Struktur

Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter sagte Anfang Mai über die ersten 777X für die deutsche Fluggesellschaft: «Wir glauben, er wird frühestens Anfang Sommerflugplan 2026 bei uns ankommen.» Seit dieser Aussage ist ein neues technisches Problem aufgetreten.

Am 20. August musste Boeing die Testflüge mit ihren 777X einstellen, nachdem bei einer Wartung nach einem Flug ein Teil aufgefallen war, das nicht wie vorgesehen funktionierte. Es handelte sich um einen sogenannten Thrust Link, eine Art Verbindungsstange zwischen Triebwerk und Flugzeugstruktur, die mechanische Belastungen überträgt.

Boeing-Experten müssen Ursache verstehen

An jedem der beiden Triebwerke der Boeing 777X befinden sich zur Redundanz zwei Thrust Links. Die Teile stammen von Boeing, nicht vom Triebwerksbauer GE. An zwei weiteren 777X-Testfliegern wurden ebenfalls Risse in ihnen entdeckt.

Mitte September ist das Problem weiterhin nicht ganz geklärt. Wie das Magazin Flighglobal berichtet, sagte Boeing-Finanzchef Brian West am 13. September, das zuständige Team sei immer noch dabei, die Grundursache für das Problem zu verstehen, um dann Korrekturmaßnahmen festzulegen.

Auswirkungen auf Zeitplan noch nicht klar

Erst wenn diese Maßnahmen feststünden, werde man «etwaige Auswirkungen auf die Zeitplanung» abschätzen können, so West. Man müsse dem Team die nötige Zeit geben.

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