Modell der 737 Max: Die echten Flieger bleiben am Boden.

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MCAS der Boeing 737 Max

Behörde überließ Boeing die eigenen Kontrollen

Neue Kritik an den Kontrollen der 737 Max: Offenbar konnte der Flugzeugbauer vieles einfach selbst zertifizieren.

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Schon im März wurde Kritik laut, dass die US-Behörde Federal Aviation Administration FAA bei den Kontrollen der Sicherheit der Boeing 737 Max zu viel Verantwortung dem Hersteller selbst überlassen habe. Das US-Transportministerium leitete daraufhin eine Untersuchung des Zertifizierungsprozesses ein. Nun zeigt eine tiefgehende Recherche der Zeitung New York Times, wie umfassend das Problem war. Wie Gespräche mit mehr als einem Dutzend Boeing- und FAA-Mitarbeitern zeigen, soll die Behörde das Maneuvering Characteristics Augmentation System MCAS nie unabhängig untersucht haben.

Zunächst seien für die Prüfung der Cockpitsysteme in der 737 Max zwei Ingenieure eingesetzt worden, die laut anderen FAA-Mitarbeitern nicht geeignet für den Job gewesen seien, schreibt die New York Times. Diese winkten demnach eine erste Version des Systems durch, nachdem es auch der Boeing-Sicherheitsprüfung standgehalten hatte. Im Jahr 2016 habe die FAA dann die komplette Zertifizierung des MCAS an Boeing delegiert – auch wenn noch entscheidende Änderungen am System vorgenommen worden seien.

FAA-Mitarbeiter waren über MCAS-Details schockiert

Die FAA erklärte das MCAS zudem für nicht wichtig genug, um den Piloten das neue System zu erklären, wenn diese für den neuen Flugzeugtyp umgeschult werden – ein Punkt, der nach den beiden tödlichen Abstürzen von Boeing 737 Max wiederholt kritisiert wurde. In einem 30-seitigen Dokument, in dem die Behörde die Unterschiede zwischen der alten und der neuen 737 aufzeigt, wurde das MCAS gemäß der Zeitung nicht ein Mal erwähnt.

Laut einer New-York-Times-Quelle aus der FAA zertifizierte Boeing im Jahr 2018 ganze 96 Prozent seiner eigenen Arbeit selbst. Mitarbeiter seien schockiert gewesen, als sie mehr über die Details des MCAS erfahren haben, heißt es.

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