Produktion der An-178 für das peruanische Innenministerium: Erster Flieger seit Jahren.

Produktion der An-178 für das peruanische Innenministerium: Erster Flieger seit Jahren.

Antonov

Krise

Antonov hat in fünf Jahren kein einziges Flugzeug gebaut

Seit fünf Jahren hat der ukrainische Flugzeugbauer keine Maschine mehr fertig gebaut und an einen Kunden übergeben. Nun befindet sich aber ein Jet ind er Produktion.

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Die Riesen der Marke Antonov stehen gerade im Rampenlicht. In der Corona-Krise sind An-124 genauso prominent im Einsatz wie die gigantische An-225, die  nach langen Wartungsarbeiten wieder fliegt. Neben ihrer Abmessungen haben die Antonov-Flugzeuge noch etwas gemeinsam: Sie sind nicht mehr die Jüngsten.

Und neue Flieger stellt der ukrainische Flugzeugbauer schon lange keine mehr her, wie Aivaras Abromavichus kürzlich verriet. Der Chef des Staatskonzerns Ukroboronprom sagte dem Fernsehsender Kanal 24, seit fünf Jahren habe die Tochter Antonov kein einziges Flugzeug mehr fertig gebaut. Sie habe auch keines mehr an einen Kunden übergeben.

An-178 für Peru in Produktion

Zurzeit arbeitet Antonov aber daran, ein Flugzeug fertigzustellen - einen Transporter des Typs An-178, den das peruanische Innenministerium geordert hat. Seit Mai laufen Arbeiten am Rumpf, während das Leitwerk sowie große Tragflächenteile schon fertig sind. Abromavichus erklärte, man hoffe auch auf einen Nachfolgeauftrag aus dem südamerikanischen Land.

Gemäß dem Ukroboronprom-Chef laufen aber auch Verhandlungen mit potenziellen Kunden aus Aserbaidschan, der Türkei, Saudi-Arabien und Indien. Vor allem aber bemühe man sich derzeit, mindestens zwei An-178 beim ukrainischen Militär und der Polizei unterzubringen.

Russische Teile werden ersetzt

Antonov fokussiert sich derzeit auf eine Wiederaufnahme der Serienproduktion der An-1X8-Familie, zu der die Passagierjets An-148 und An-158 sowie der Transporter An-178 gehören. Eine Herausforderung ist, russische Teile zu ersetzen, die Antonov nicht mehr erhält.

Im November 2019 hatte der damalige Antonov-Chef Oleksandr Donets, der vor Kurzem abgesetzt wurde, im Gespräch mit aeroTELEGRAPH erklärt, «dass die Auswahl der ukrainischen und westlichen Artikel, welche die russischen ersetzen sollen, abgeschlossen ist». Dennoch scheint bei den Importen noch nicht alles glatt zu laufen. Auch darum ist eine vertiefte Kooperation mit Boeing im Gespräch.

An-148 weiter in Russland gebaut

Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland sorgt auch dafür, dass der Flugzeugbauer Antonov keinen Flieger mehr gebaut hat, das in Russland aber geschehen sein soll. So gibt es Berichte, dass die Voronezh Aircraft Production Association Vaso noch weitere An-148 produziert hat, um eine Order des russischen Militärs aus dem Jahr 2013 abzuarbeiten. Der letzten dieser Flieger wurde demnach 2018 gebaut und Anfang 2019 übergeben.

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