Ehemaliger Airbus A320 von Allegiant: Meist setzte die Fluggesellschaft bisher auf gebrauchte Flugzeuge.

Ehemaliger Airbus A320 von Allegiant: Meist setzte die Fluggesellschaft bisher auf gebrauchte Flugzeuge.

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Allegiant brüskiert Airbus und kauft 50 Boeing 737 Max

Mit KLM und Qantas verlor Boeing kürzlich zwei Kunden an Airbus. Jetzt schnappen die Amerikaner mit Allegiant Air dem europäischen Rivalen einen Kunden weg.

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Eigentlich könnte Allegiant Air gerade groß feiern. Die amerikanische Fluggesellschaft ist 25 Jahre alt geworden. Am 1. Januar 1997 wurde sie gegründet, 21 Monate später nahm sie den Betrieb auf und begann eine kräftige Expansion. Doch nicht einmal auf der Webseite weist sie auf das Jubiläum hin.

Das passt zur DNA von Allegiant. Sie gehört zusammen mit Frontier, Spirit und Sun Country zu den Ultrabilligairlines der USA. Die Kategorie, die es in Europa so nicht wirklich gibt, zeichnet sich durch extrem niedrige Ticketpreise, null kostenlose Extras und nicht immer erstklassige Zuverlässigkeit aus.

Bisher fast nur gebrauchte Flugzeuge

Dem Erfolg tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil. In den letzten 15 Jahren vor der Pandemie schrieb Allegiant von Quartal zu Quartal Gewinn. Ein Mittel, die Kosten niedrig zu halten, waren für die Fluggesellschaft auch günstige Flugzeuge. Lange Zeit kaufte sie aussschließlich gebrauchte Jets, zuerst McDonnell Douglas DC-9, später MD-80 und Boeing 757, zuletzt nur noch Airbus A319 und A320.

Heute besteht die Flotte aus 108 Jets. Von den 35 A319 und 73 A320 hat Allegiant nur 13 direkt beim europäischen Flugzeugbauer bestellt, ein paar wenige geleast und die meisten sich auf dem Gebrauchtmarkt beschafft. Dennoch beträgt das Durchschnittsalter nur 14 Jahre.

Ersatz und Ausbau der Flotte mit Boeing 737 Max

Seit der Umstellung auf eine reine Airbus-Flotte im Jahr 2018 habe sich die betriebliche Zuverlässigkeit weiter verbessert - auf 99,8 Prozent, so Allegiant im Geschäftsbericht 2020. Dennoch kehrt die Fluggesellschaft nun dem europäischen Hersteller den Rücken. Zudem ändert sie ihre bisherige Flottenpolitik und kauft erstmals groß direkt bei einem Hersteller ein.

Allegiant Air bestellt 50 Boeing 737 Max, wie der Hersteller am Mittwoch (5. Januar) bekannt gab. Zudem sichert sich die Fluglinie eine Option auf weitere 50 Exemplare. Mit den neuen wolle die Ultrabilligairline ältere Flugzeuge ersetzen aber auch vom Boom im Bereich der Urlaubsflüge profitieren. Auch Airbus hatte gemäß einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters für den Auftrag geboten und dabei den A220 ins Rennen geschickt.

Gemischte Flotte kann sich rechnen

Allegiant Air wird künftig also neben Airbus A319 und A320 auch Boeing 737 Max 7 und 737 Max 200 betreiben. Das erhöht die Kosten, da es zwei verschiedene Teams für das Cockpit und die Wartung braucht und sich die betriebliche Komplexität erhöht. Je nach Einkaufspreis der Jets kann sich eine solche gemischte Flotte aber durchaus rechnen. Und dass sie rechnen kann, das hat Allegiant in den vergangenen Jahren bewiesen.

Für Airbus ist es eine Enttäuschung nach zwei Triumphen. Vergangenes Jahr wechselten langjährige und treue Boeing-Kunden zu Airbus: Sowohl Qantas auch als KLM orderten bei den Europäern.

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