A350-Testflieger lädt Fracht: Künftig will Airbus auch eine Cargo-Version bauen.

A350-Testflieger lädt Fracht: Künftig will Airbus auch eine Cargo-Version bauen.

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Airbus nimmt A350-Frachter offiziell ins Angebot auf

Jetzt ist es vom Aufsichtsrat bestätigt und offiziell verkündet: Airbus bietet den A350 auch in einer Cargo-Version an. Ob sie ein Erfolg wird, bezweifelt mancher.

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Seit Jahren trägt sich Airbus mit dem Gedanken, den A350 auch in einer Frachterversion anzubieten. Die Chefs von Cargolux und von Qatar Airways zeigten gegenüber aeroTELEGRAPH schon 2019 Interesse an einem Cargo-A350. Zuletzt wurde die Sache konkreter, im Juni 2021 gab es Berichte, der Hersteller werde das Orderbuch bald öffnen.

Im Rahmen der Halbjahreszahlen hat Airbus den A350 F am Donnerstag (29. Juli) offiziell bestätigt. «Nach Genehmigung durch den Aufsichtsrat erweitern wir unsere Produktpalette um ein A350-Frachter-Derivat und reagieren damit auf das Kundenfeedback für mehr Wettbewerb und Effizienz in diesem Marktsegment», schreibt der Flugzeugbauer.

Länger als der A350-900, aber kürzer als der A350-1000?

Airbus-Chef Guillaume Faury sagte, der A350-Frachter basiere «überwiegend» auf dem A350-1000, der größeren Version des A350. Der neue Cargo-Flieger werde eine Kapazität von mehr als 90 Tonnen haben und 2025 in Dienst gestellt werden, so Faury.

Im April hatte das Magazin Aviation Week berichtet, der Flieger werde A350-950 F heißen und mit 70,10 Metern länger sein als der A350-900, aber kürzer als der A350-1000. Weiter hieß es, die Cargo-Variante solle im vorderen Teil eine neue Rumpfsektion mit einem Frachttor und verstärkten Strukturen erhalten, und das sechsrädrigere Hauptfahrwerk des A350-1000 nutzen sowie Rolls-Royce-Triebwerke vom Typ Trent XWB-97.

«Die Welt braucht keine Frachter-Varianten dieser Flugzeuge»

John Plueger, Chef der Air Lease Corporation, hatte kürzlich im Gespräch mit aeroTELEGRAPH gesagt, Airbus′ Schritt zum A350-Frachter sei logisch, da die Produktion der A350-Passagiervariante aktuell bei Weitem nicht ausgelastet sei. Allerdings «bleibt abzuwarten, wie viele Bestellungen sie bekommen können», so Plueger. Frachter seien bisher nicht Airbus' Stärke. Daher werde Airbus «vielen Kunden die Fähigkeiten eines A350-Frachters im Vergleich zu beispielsweise einer umgebauten Boeing 777-300 erst noch beweisen müssen».

Firoz Tarapore, Chef des Leasingunternehmens DAE Dubai Aerospace Enterprise, sagte über mögliche Cargo-Versionen von Boeing 777X und A350 sogar: «Die Welt braucht wirklich keine Frachter-Varianten dieser beiden Flugzeuge.» Er hoffe, dass die Hersteller sich stattdessen «auf die Entwicklung nachhaltiger Treibstoffe konzentrieren, um die Umweltbelastung ihrer aktuellen Flotte zu reduzieren».

Boeing will 777X-Frachter in naher Zukunft ankündigen

Der einzige reine Frachter in Airbus′ Angebot ist bisher der A330-200 F, allerdings gibt es keine offenen Orders für das Modell. Der Konkurrent für den A350-Frachter dürfte eine Cargo-Version der Boeing 777X werden. Boeing-Chef David Calhoun hatte am Mittwoch gesagt, er hoffe in «relativ naher Zukunft» auf «eine Frachterversion dieses Flugzeugs».

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