C-Series: Wer ist der Käufer?

C-Series: Wer ist der Käufer?

Bombardier

Bis zu 75 C-Series

Air Canada rettet Bombardier mit Großbestellung

Innerkanadische Solidarität gibt es doch: Air Canada bestellt 45 C-Series CS300 und sichert sich eine Option auf 30 weitere Exemplare. Bombardier kann endlich aufatmen.

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Nichts schien Bombardier mehr zu gelingen. Auftrag um Auftrag ging dem kanadischen Flugzeugbauer durch die Lappen. Und zuletzt verpasste ihm noch die heimische Fluggesellschaft Westjet in Bezug auf das Prestigeprojekt C-Series einen Schienbeintritt. «Ich weiß nicht, ob sie alte Marktdaten hatten oder einfach nicht genug Kunden befragt haben», erklärte Geschäftsführer Gregg Saretsky. «Aber der Flieger ist definitiv zu klein.»

Doch nun straft Bombardier alle Kritiker und Zweifler Lügen - und zahlt es so gleich auch Westjet-Chef Saretsky heim. Air Canada bestellt 45 C-Series CS300 bei Bombardier. Zudem sicherte sich die Fluggesellschaft eine Option auf bis zu 30 weitere CS300, wobei 10 Stück davon auch in CS100 umgewandelt werden können. Dies gab die Fluggesellschaft am Mittwoch (17. Februar) bekannt. «Die Einflottung der C-Series bringt uns eine bedeutende Kostenreduktion. Wir rechnen mit Einsparungen beim Kerosinverbrauch und bei der Wartung von mehr als 15 Prozent», so Air Canada Vorstandsvorsitzender Calin Rovinescu. Die Flieger sollen zwischen 2019 und 2022 geliefert werden.

Air Canada zeigte früh Interesse, aber...

Air Canada hatte schon früh Interesse an der C-Series bekundet. Man möge das Flugzeug, so Rovinescu vor zweieinhalb Jahren. Dann aber vertagte die Fluglinie ihren Entscheid zum Ersatz ihrer Embraer E190, die derzeit noch die Regionalflotte ausmachen. Die brasilianischen Flugzeuge seien «relativ jung, sie weisen eine gute Produktivität und sie sind beliebt bei den Passagieren», so die damalige Argumentation. Für Bombardier war es ein herber Rückschlag, weil der Hersteller einen Großauftrag zur weiteren Finanzierung des Programms und aus PR-Gesichtspunkten damals dringend gebraucht hätte.

Auch jetzt hilft der Auftrag Bombardier - und vielleicht sogar noch mehr als damals. Denn es ist zum einen die größte Order von C-Series, die je platziert wurde. Zum anderen zeigt der Kauf durch Air Canada das Vertrauen einer großen Fluggesellschaft in das Flugzeug und in das Gelingen des Programms. Nun hat Bombardier ganz andere Karten, wenn man mit Interessenten verhandelt.

Nun macht auch Bombardier Rabatte

Lange Zeit machte Bombardier beim Preis keine Zugeständnisse. Doch die neue Führungsriege musste in den letzten Monaten einsehen, dass es hohe Rabatte braucht, um nach den negativen Schlagzeilen Kunden zu überzeugen. Zudem attackierten Airbus und Boeing mit Tiefstpreisen den kanadischen Störenfried. Große Hoffnungen setzen die Kanadier auf Delta Air Lines.

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