EInmal landete eine Boeing 737-800 am Flughafen St. Helena - der Testflug offenbarte Probleme.

EInmal landete eine Boeing 737-800 am Flughafen St. Helena - der Testflug offenbarte Probleme.

Paul Tyson

Scherwinde

Wird der Flughafen St. Helena zur Planungsruine?

Eigentlich hätte der Flughafen der britischen Insel im Südatlantik längst eröffnet werden sollen. Doch Scherwinde machen Landungen in St. Helena gefährlich. Das durchkreuzt viele Pläne.

Top-Jobs

ticker-verkehrshaus

TEST - Mitarbeiter (m/w/d) Customer Care & Rezeption

Vollzeit
Verkehrshaus Luzern
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Luzern
Schweiz
Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Top jobs
Luftfahrt
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich
TR/NTR Captain on A220-300

TR/NTR Captain on A220-300

Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Top jobs
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich

Eigentlich sollten auf der Piste längst regelmäßig Flugzeuge starten und landen. Doch rund um den Flughafen St. Helena ist es weiterhin völlig ruhig. Nur das Kreischen der Möwen ist zu hören. Im letzten Moment traten unerwartete Schwierigkeiten auf und die für den 21. Mai geplante Eröffnung mit einem Mitglied der britischen Königsfamilie wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Damit bleibt die jahrhundertelange Isolation der abgelegenen Insel im Südatlantik vorerst bestehen. Die britische Presse spricht bereits von einer Planungsruine.

Die Probleme traten bei der ersten Test-Landung mit einer Boeing 737-800 von Comair auf. Dabei hat sich gezeigt, dass so genannte Scherwinde Landungen in St. Helena zu einem Wagnis machen (siehe auch oben stehendes Video). Sie entstehen bei starken Fallböen. An deren Ende bewegen sich Winde in unterschiedliche Richtungen auf die Seite weg. Das führt für einen Piloten im Landeanflug auf einen Flughafen dazu, dass sich Windrichtung und -geschwindigkeit in Bodennähe plötzlich ändern können. Das kann den Auftrieb eines Fliegers unvermittelt reduzieren.

Heftigste Winde

Der Milliardär und Ex-Politiker Michael Ashcroft hat in einem Blog-Beitrag die Zustände in St. Helena heftig kritisiert. Er berichtet von zwei Piloten, die Testflüge auf die Insel durchgeführt haben. Der eine musste die Landung zwei Mal wegen Scherwinden abbrechen. «Ich habe noch nie so heftige Scherwinde erlebt, nicht einmal im Simulator», sagte der eine gemäß Ashcroft. Ein anderer Pilot erklärte, dass die Bedingungen an gewissen Tagen perfekt, an anderen prekär seien. Auch der Pilot seines eigenen Privatflugzeuges habe vor Landungen auf St. Helena gewarnt.

Ein Sprecher der Regierung von St. Helena erklärt, man unternehme alles, um die Flüge so bald als möglich aufnehmen zu können. «Die Arbeiten kommen gut voran und wir machen Fortschritte», sagt er. Unter anderem prüfe man auch den Einsatz kleinerer Flugzeuge. Statt einer Boeing 737 könnten etwa 40- bis 50-Plätzer eingesetzt werden. Eine Planungsruine sei der Flughafen nicht. Kürzlich habe ein Rettungsflugzeug erfolgreich einen Patienten in St. Helena abgeholt.

Pläne durchkreuzt

Dennoch stellen sich Fragen. So hat die Regierung von St. Helena schon vor einiger Zeit die südafrikanische Comair als offizielle Airline gewählt. Sie besitzt aber keine kleineren Flugzeuge als die Boeing 737. Zudem könnte die Begrenzung auch die Pläne der neu gegründeten britischen Atlantic Star Airlines zunichte machen, in Zusammenarbeit mit Tui Charterflüge von London auf die Insel durchzuführen. Der für 250 Millionen Pfund (rund 320 Millionen Euro) gebaute Flughafen droht weniger halten zu können als versprochen.

Mehr zum Thema

Boeing 737 von Fly Safair: Die Airline expandiert.

Südafrikanische Airlines wollen Comairs Ende ausnutzen

Flieger der Comcair-Tochter Kulula: Bleiben am Boden.

Das dritte Grounding von Comair

Boeing 737-800 von Comair bei einem Testflug auf St. Helena: Die Airline fliegt in Südafrika auch als British Airways.

Comair muss den Betrieb einstellen

Boeing 737 von Kulula: Billigableger von Comair.

Comair spart und verschuldet sich für Neustart

Video

In Pakistan landete ein Airbus A320 von Pakistan International Airlines mit einem Rad zu wenig. Wo es geblieben war, wurde erst nach zwei Tagen klar.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Mit freiem Oberkörper hat ein junger Mann am irischen Airport einen Schalter an einem Gate verwüstet. Dass er dabei gefilmt wurde, schien ihn nicht zu stören - im Gegenteil.
Timo Nowack
Timo Nowack
Die Boeing 737 landete sicher, doch dann ging etwas schief. Ein Triebwerk des Jets von American Airlines fing in Denver Feuer - und nicht alle Fluggäste flohen über die Notrutschen.
Timo Nowack
Timo Nowack