Blick aus dem Cockpit: Crews können direktere Wege finden und effizienter arbeiten.

Blick aus dem Cockpit: Crews können direktere Wege finden und effizienter arbeiten.

aeroTELEGRAPH

Europaweite Bemühungen

Wieso ein freier Luftraum gut für die Umwelt ist - und für Crews

Seit Anfang Dezember hat Großbritannien einen Großteil seines Luftraumes zum freien Luftraum erklärt. Damit können Flugzeuge künftig die direkteste Flugstrecke wählen und Emissionen einsparen.

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Die britische Flugsicherung NATS bezeichnet es als größte Veränderung im Luftraum Grossbritanniens aller Zeiten. Die Öffnung des Free Route Airspace sei ein wichtiger Meilenstein für die Luftfahrt. Außerdem würde er in Zukunft Treibstoff, Flugzeit und CO2 sparen. Im neuen freien Luftraum sind neu die Nordsee, Schottland, Teile des Nordatlantiks, Nordirland und teilweise Nordengland enthalten.

Die Idee ist einfach: Statt mit zahlreichen Umwegen von A nach B zu gelangen, sollen Flieger künftig die direkteste Strecke wählen können. Was eigentlich einleuchtend klingt, ist derzeit nicht Usus in Europa. Flüge verlängern sich teils aufgrund festgelegter Korridore und anderer Restriktionen. Im Free Route Airspace werden aber ab einer Höhe von 25.000 Fuss werden sämtliche Luftraums-Strukturen aufgehoben und den Piloten freie Routenwahl ermöglicht. Einzig definierte Eintritts- und Austrittspunkte aus dem Luftraum bleiben bestehen.

Europaweite Bemühungen

Die Vorteile eines offenen Flugraums liegen zum Einen in der Freiheit für die Piloten und Pilotinnen. Sie können in die optimalen Wind- und Wetterlagen fliegen und so den offenen Luftraum schnellstmöglich durchqueren. Zum Anderen kann man so aber auch Emissionen einsparen. Die britische Flugsicherung NATS gibt an, damit jährlich 12.000 Tonnen CO2 in Großbritannien sparen zu können.

Der freie Luftraum soll in Großbritannien weiter ausgeweitet werden. Laut NATS sind vier weitere Eröffnungen in den nächsten fünf Jahren geplant. Die Europäische Kommission akzeptierte zudem bereits eine europaweite Ausweitung der freien Lufträume. Bis 2022 soll es so weit sein.

Geringeres Sicherheitsrisiko

Solche offenen Lufträume gibt es bereits in Teilen Südost Europas und in Portugal seit 2009, wie die europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt Eurocontrol angibt. Auch in Skandinavien und Deutschland laufen Projekte. Außerhalb Europas gibt es ähnliche Projekte in mauritius und Nigeria. Laut Eurocontrol habe man bereits 500 Millionen Euro einsparen können.

Eurocontrol schätzt, dass bei voller Umsetzung in Europa aufgrund kürzerer Routen drei Millionen Euro an Treibstoffkosten am Tag und 10.000 Tonnen CO2 gespart werden könnten. Eine Studie, publiziert im Journal of Air Transport Management, stellte zudem fest, dass das Sicherheitsrisiko dank offenem Luftraum leicht gesenkt wird, weil Flugzeuge im Luftraum besser verteilt würden, und die Fluglotsinnen und -lotsen weniger Arbeitsbelastung ausgesetzt wären.

Was ist mit der Luftwaffe?

Doch es gibt noch Hürden, bis es wirklich eine vollständige Umsetzung des Konzepts geben kann. So sperrt etwa das Militär regelmäßig Lufträume beispielsweise für Trainingseinheiten. Bei einer europaweiten Implementierung kann es also zu Interessenskonflikten kommen.

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