Timo Nowack

Parque Bicentenario Quito

Wenn der Flughafen zum Park fürs Volk wird

Vor drei Jahren schloss der alte, gefährliche Flughafen von Quito. Seither wurde er ganz nach dem Berliner Vorbild Tempelhof zum Volkspark umgewandelt. Ein Augenschein.

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Am 19. Februar 2013 um 19:07 Uhr endete eine Ära. Zum letzten Mal startete ein Flugzeug am Antigo Aeropuerto Mariscal Sucre in Quito. Der Flughafen galt als sehr gefährlich. Er lag mitten in der dicht bebauten Metropole, zudem erhoben sich rundherum Vulkane auf bis fast 6000 Meter über Meer. Ebenso war das Tal bekannt für seinen dichten Nebel und dann galt auch die Landebahn als notorisch uneben. Unfälle waren daher nicht selten. Inzwischen landen und starten die Flugzeuge am Nuevo Aeropuerto Internacional de Quito.

Doch was ist mit dem alten Gelände geschehen? Es wurde nicht verkauft, damit dort teure Wohn- und Bürokomplexe hochgezogen werden können. Die Stadtregierung schuf auf dem Gebiet des alten Flughafens einen Park von 125 Hektaren Fläche. Parque Bicentenario nennt er sich in Erinnerung an die erste Unabhängigkeit Ecuadors. Er wurde schon zwei Monate nach der Schließung des Flughafens eröffnet.

Fahrrad fahren und Zirkus schauen

Für den Park wurden nicht riesige Bauarbeiten durchgeführt. Mehr oder weniger überließ man vieles dem Lauf der Natur. So soll mit den Jahren eine wirklich parkähnliche, aber natürliche Landschaft mit viel Gras und Bäumen entstehen. Heute gibt es Kinderspielplätze, Laufstrecken, Fahrradwege, Openair-Fitnessstudios und Fußballplätze. Vor allem aber treffen sich hier Leute und treten Straßenkünstler auf. Auch Rockkonzerte werden hier durchgeführt oder es gastieren Zirkusse.

Einen ähnlichen Weg ging die Stadt Berlin nach der Schließung des West-Flughafens Tempelhof. Seit der Öffnung des Tempelhofer Feldes als Park im Jahr 2010 – mit 300 Hektaren eine der größten innerstädtischen Freiflächen der Welt– wird dort geskatet, geschlendert, gegärtnert, gepicknickt und vieles mehr.

Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Eindrücke von der Umnutzung des alten Flughafens von Quito von Fotograf Timo Nowack.

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