Koffer vor der Gepäckermittlung von Aviapartner am DUS: Bald wieder chaotisch?

Koffer vor der Gepäckermittlung von Aviapartner am DUS: Bald wieder chaotisch?

aeroTELEGRAPH

Verdi schließt Streiks nicht aus

Situation bei Abfertigung in Düsseldorf spitzt sich zu

Am Flughafen Düsseldorf darf die größte Abfertigungsfirma ab April nicht weitermachen - ausgerechnet zu den Osterferien. Aviapartner will das nicht hinnehmen. Und jetzt mischt sich auch Verdi ein.

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Kurz vor Weihnachten bekam Aviapartner die schlechte Nachricht. Die größte Abfertigungsfirma am Flughafen Düsseldorf erhielt nach Ausschreibung des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums für die Zeit nach dem 31. März 2023 keine weitere Lizenzverlängerung. Und das nach 21 Jahren am Airport und mit heute 700 Mitarbeitenden.

Auch der Flughafen selber gibt seine eigene Lizenz auf. Zwei neue Unternehmen sollen zum Zuge kommen - zusätzlich zur Firma Acciona, die weiterhin in der Gepäckabfertigung tätig sein wird. Laut einem Bericht der Zeitung Rheinische Post will Aviapartner beim Ministerium Widerspruch einlegen gegen die für sie ungünstige Entscheidung.

«Verdi schließt Streiks nicht aus»

Jetzt meldet sich auch Verdi zu Wort. Man bedauere die Entscheidung, Aviapartner «bei der Vergabe der Lizenz nicht zu beteiligen», schreibt die Gewerkschaft. Sie fordert «das Ministerium, den Flughafen, die Stadt Düsseldorf, Airlines und Arbeitgeber auf, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen, die den Beschäftigten Sicherheit bietet».

«Verdi schließt Streiks nicht aus», heißt es weiter. Die Gewerkschaft kritisiert, Arbeitsplätze seien in Gefahr, ein weiteres Chaos-Jahr am Flughafen drohe, die neuen Abfertigungsfirmen hätten keine Tarifverträge und würden kein Personal vorhalten. Aviapartner-Beschäftigte müssten sich «auf ihre bisherigen Tätigkeiten bei den neuen Arbeitgebern bewerben und erhalten unsichere, teils befristete Jobangebote mit deutlich geringeren Einkommen».

Ungünstiger Zeitpunkt für den Wechsel

Die Gewerkschaft fordert die künftigen Abfertigungsunternehmen zu Tarifverhandlungen auf und Aviapartner zu Verhandlungen über einen Sozialplan. Ungelegen kommen dürfte der Konflikt dem neuen Flughafenchef Lars Redeligx, der erst seit Dezember im Amt ist. Auch der Zeitpunkt für den Wechsel ist für den Airport ungünstig, da in Nordrhein-Westfalen am 3. April die Osterferien beginnen und die Abfertigung besonders gefordert ist.

Aviapartner ist ein belgisches Bodenabfertigungsunternehmen. Es ist an 37 Flughäfen in Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande und Spanien aktiv. Es beschäftigt insgesamt rund 6000 Personen.

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