Schlange bei einer Sicherheitskontrolle in den USA: Passagiere müssen an Amerikas Flughäfen mit Wartezeiten von mehr als einer Stunde rechnen.

Schlange bei einer Sicherheitskontrolle in den USA: Passagiere müssen an Amerikas Flughäfen mit Wartezeiten von mehr als einer Stunde rechnen.

Instagram/TSA

TSA-Krise

Chaos bei Sicherheitskontrollen in den USA

Die staatliche amerikanische Flughafensicherheitsbehörde TSA steckt in der Krise. Stundenlange Warteschlangen an den Sicherheitsschleusen sorgen dafür, dass Rekordzahlen von Passagieren ihre Flüge verpassen.

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450 Passagiere haben in Chicago am vergangenen Sonntag ohne eigenes Verschulden ihre Flüge verpasst. Sie haben es einfach nicht rechtzeitig durch die Sicherheitskontrolle geschafft. Der Flughafen O'Hare ist kein Einzelfall – auch Dallas/Fort Worth, Atlanta, Los Angeles und Miami sind inzwischen berüchtigt für besonders lange Warteschlangen an der Sicherheitsschleuse. Jetzt laufen die Airlines Sturm gegen die Regierungsbehörde: «Es ist frustrierend für unsere Fluggäste und unsere Angestellten», sagt ein Sprecher der Fluggesellschaft American Airlines dem Sender NBC News.

Allein bei American haben zehntausende Fluggäste dieses Jahr wegen zu langer Wartezeiten ihren Flug verpasst. In der Woche vom 14. März waren es 6800 Passagiere. Am vergangenen Donnerstag warteten AA-Passagiere in O'Hare eine Stunde und 45 Minuten in der Sicherheitsschlange. Ein Flug hob ab, während 27 Passagiere noch anstanden. Im Schnitt haben sich die Wartezeiten an den 20 größten Flughäfen der USA gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent verlängert. Und die Sommerreisezeit steht erst noch vor der Tür.

Budgetkürzungen bei zeitgleich steigendem Passagieraufkommen

Die Flugsicherheitsbehörde TSA, die die Schleusen bemannt, steckt in einer Krise. Zum einen kürzte der Kongress ihr das Budget von 7,8 Milliarden Dollar in 2012 auf aktuell nur noch 7,4 Milliarden Dollar, zum anderen sollen die Passagierzahlen in diesem Jahr um sieben Prozent steigen – fünf Prozentpunkte mehr als erwartet. Zum Dritten machten die Terroranschläge von Belgien deutlich, wie groß die Gefahr eines Anschlags auf einen Flughafen ist – und machen weitere Ressourcen für Bombenhunde und ihre Herrchen nötig. Die Gewerkschaft der TSA fordert sofort 6000 zusätzliche Arbeitskräfte.

Die Motivation bei den insgesamt 42'500 SicherheitsKontrolleuren der TSA ist am Boden, viele haben Angst um ihren Job – noch 2013 waren es 47'000. Ein neuangestellter Kontrolleur verdient zwischen 15 und 24 Dollar die Stunde. Seit Januar müssen alle Anfänger ein zweiwöchiges Intensiv-Seminar in einer neueröffneten TSA Akademie in Georgia absolvieren. 200 neue Mitarbeiter schließen jede Woche ab – doch im Schnitt kündigen auch 117 Screener pro Woche.

Momentan nur stopfen von Löchern im Sommer

«Wir brauchen Lösungen mit Durchschlagkraft», fordert Jason Van Eaton, der bei Southwest für die Regierungsbeziehungen zuständig ist, gegenüber dem Wall Street Journal. Gerade ist man nur bemüht, die Löcher in diesem Sommer zu stopfen. Southwest, die national mehr Passagiere befördert als jede andere Airline, hat in Salt Lake City und Oakland temporäre Aushilfen eingestellt, die die TSA unterstützen – zum Beispiel beim Transport von Gepäckkörben.

Das plant die Airline jetzt auch für Baltimore, Chicago, Atlanta und Orlando. American, United Continental und Delta Air Lines planen ähnliche Maßnahmen. Auch einige Flughäfen schreiten ein und heuern Personal für nicht sicherheitsspezifische Aufgaben an der Schleuse an.

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