Frontbild: Depositphotos

Mobilfunkstandard

Airbus und Boeing machen sich Sorgen wegen 5G

Der neue Mobilfunkstandard könnte Radarhöhenmesser stören. Die großen Airlines in den USA fordern deshalb Schutzmaßnahmen - und erhalten Unterstützung von Airbus und Boeing.

Top-Jobs

Industrial Product Engineer (m/w/d) mit Schwerpunkt Elektrotechnik

Industrial Product Engineer (m/w/d) mit Schwerpunkt Elektrotechnik

Feste Anstellung
Air Expo Abu Dhabi
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Top jobs
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich
First Officer Astra SPX/G100 oder Citation C550 (w/m/d)

First Officer Astra SPX/G100 oder Citation C550 (w/m/d)

Top jobs
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich
Abteilungsleitung Commercial Aviation (m/w/d)

Abteilungsleitung Commercial Aviation (m/w/d)

Top jobs
Deutschland
Feste Anstellung
Vollzeit

Der mobile Internetverkehr wächst rasant. Alle 18 Monate verdoppelt sich die übers Handynetz abgewickelte Datenmenge. Darauf reagieren die Mobilfunkanbieter mit dem Aufbau eines neuen Netzes auf Basis des 5G-Standards. Er erlaubt viel größere Datenmengen, mehr gleichzeitige Verbindungen und eine schnellere Datenübertragung. Zugleich verursache er weniger Strahlung und verbrauche weniger Energie, argumentiert die Branche.

Dennoch sind viele skeptisch. In Deutschland befürchtet jeder Fünfte gesundheitliche Folgen wegen 5G, in der Schweiz sind es sogar 39 Prozent und in Österreich 33 Prozent, wie eine Umfrage des Beratungsunternehmens Bearing Point ergeben hat. Das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz hält aber fest, dass Erkenntnisse aus Studien über Gesundheitswirkungen elektromagnetischer Felder des Mobilfunks bisher keine bestätigten Belege für eine schädigende Wirkung ergeben hätten. Zugleich fordert es allerdings zusätzliche Forschung.

Probleme mit Radarhöhenmessern befürchtet

Nicht nur ganz gewöhnliche Menschen sorgen sich wegen 5G, auch die Luftfahrtbranche – aber aus einem ganz anderen Grund. Schon letztes Jahr hielt die französische Luftfahrtbehörde DGAC fest, dass der neue Mobilfunkstandard zu Problemen führen könnte. «Die Nutzung von 5G-Geräten an Bord von Flugzeugen könnte zu Risiken von Interferenzen führen, die potenziell zu Fehlern bei den Höhenmessungen führen könnten», erklärte sie. Dabei gehe es um mögliche Signalstörungen, die besonders beim Landeanflug gefährlich sein könnten.

Frankreich hat aufgrund der Bedenken die Leistung der Antennen in der Nähe von 17 Flughäfen gedrosselt. In Deutschland wurde man bisher nicht aktiv, da 5G in der Bundesrepublik derzeit auf anderen Frequenzen sendet, die Höhenmesser nicht gefährden. Das könnte sich in Zukunft aber ändern. Und deshalb überlegt man sich auch hierzulande Regeln für 5G-Mobilfunkstationen. «Diese sollten zum Beispiel durch Schutzzonen um Flughäfen und eine Begrenzung der Sendeleistung Störungen auf Radio-Höhenmesser verhindern», hieß es vergangenes Jahr von der DFS Deutsche Flugsicherung.

Boeing und Airbus mit gemeinsamem Brief

Inzwischen ist das auch in den USA ein Thema. Die Nutzung des C-Band-Spektrums für 5G-Mobilfunkdienste ab dem 5. Januar könne Tausende Flüge täglich stören, erklärten kürzlich die amerikanischen Fluggesellschaften bei einer Anhörung vor dem Senat. Wenn sich bis zur geplanten Einführung nichts ändere, könne man an rund 40 der größten Flughäfen der USA keine Radarhöhenmesser mehr verwenden, warnte United-Chef Scott Kirby.  Auch die Luftfahrtbehörde FAA teilt die Sorgen.

Und jetzt erhalten sie von den beiden größten Flugzeugbauern Unterstützung. In einem gemeinsamen Brief an Verkehrsminister Pete Buttigieg erläutern Airbus und Boeing die Bedenken der Luftfahrtindustrie hinsichtlich der Einführung von 5G. «Interferenzen könnten die Fähigkeit von Flugzeugen, sicher zu fliegen, beeinträchtigen», heißt es im Schreiben, das von Boeing-Chef Dave Calhoun und Airbus-Amerika-Chef Jeffrey Knittel unterzeichnet ist.

Mehr zum Thema

Sendemast und Flugzeug von Airbus France: Sicherheitswarnung.

Birgt 5G Gefahren für den Flugverkehr?

Funkmast und Flugzeug: Drohen Probleme?

5G-Regeln auch für deutsche Flughäfen im Gespräch

Embraer E175 von American Airlines: Die Fluglinie ist zufrieden mit dem Regionaljet.

Kleine Airlines und Flughäfen wurden bei 5G vergessen

Boeing 777 von Swiss: Vorerst keine Umstellungen nötig.

Swiss und Lufthansa fliegen wieder normal in die USA

Video

KLM-Jet und Solarmodule (Symbolbild): Probleme am Airport Schiphol.
Ob Flugzeuge zwischen 10 und 12 Uhr auf der Polderbaan landen dürfen, entscheidet der Flughafen Amsterdam Schiphol jetzt täglich nach der Wettervorhersage. Der Grund: ein naher Solarpark.
Timo Nowack
Timo Nowack
Die Boeing 737-200 von Venezolana: Ausgeliefert wurde das Flugzeug 1978.
Fast 50 Jahre nach ihrer Auslieferung ist eine Boeing 737-200 wieder in Betrieb. Ein Video zeigt das Interieur.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
LMS-901: Erstflug im Januar 2022.
Die LMS-901 Baikal steht vor grundlegenden Problemen. Die Entwicklung des russischen Antonov An-2-Nachfolgers könnte laut einem Bericht eingestellt werden. Die Regierung dementiert.
Timo Nowack
Timo Nowack