Erling Haaland: «Nur die Karte. Einfach.»

Erling Haaland: «Nur die Karte. Einfach.»

Instagram/meninblazers/erling.haaland

Raw-dogging

Ein neuer Flugtrend erobert die sozialen Medien

Raw-dogging nennt sich ein Trend bei Social Media. Es geht dabei darum, Langstreckenflüge ohne Unterhaltung oder Essen zu absolvieren. Fachleute warnen.

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Auch Erling Haaland ist auf den Trend aufgesprungen. Er habe gerade einen siebenstündigen Flug von den USA zurück nach Großbritannien hinter sich gebracht - ohne Telefon, Schlaf, Wasser und Essen. «Nur die Karte. Einfach», schrieb der 24-jährige Starfußballer von Manchester City bei Instagram.

Er ist damit nicht alleine. Unzählige brüsten sich auf Social Media aktuell, lange Flüge ganz ohne Extras zu absolvieren. Raw-dogging nennt sich der Trend. Der Slang-Begriff wurde ursprünglich für ungeschützten Sex verwendet. Inzwischen nutzen ihn viele aber auch für eine Tätigkeit, die man ohne Hilfsmittel durchführt, obwohl die meisten es nicht so tun würden. Etwa eine Krankheit ohne Medikamente durchzustehen.

Gilt als Zeichen der (mentalen) Stärke

Derzeit ist Raw-dogging auf Tiktok, Instagram oder Youtube besonders oft im Zusammenhang mit Langstreckenflügen zu hören und zu sehen. Die meist jungen Männer fliegen viele Stunden, ohne dabei das Unterhaltungssystem zu nutzen, Filme oder Musik auf ihrem Mobiltelefon zu genießen oder Bücher zu lesen. Je länger, desto stärker, lautet dabei die Devise.

Einige vermeiden auf ihren Flügen auch, zu essen und zu trinken. Und die besonders Extremen stehen nie auf, nicht einmal, um auf die Toilette zu gehen. Das gilt bei ihnen als Leistungsausweis, als Zeichen der (mentalen) Stärke.

«Das sind Idioten»

Der Neurowissenschaftler Mark Williams nimmt aber dem Trend seine Faszination. Zu viel aufs Handy zu starren führe zwar zu mentaler Müdigkeit, so der Experte gegenüber dem australischen TV-Sender ABC. Doch zu fliegen sei dafür nicht wirklich das Kontrastprogramm. «In einem Flugzeug ist man nicht wirklich ungestört», so Williams. Weinende Babys, klirrende Gläser, die Geräusche der Triebwerke - all das nehme man wahr. «In einem Flugzeug ist man nicht wirklich ungestört.»

Andere Fachleute warnen sogar. Wer auf langen Flügen nicht aufsteht, riskiert eine Thrombose - es kann sich in den Venen ein Blutgerinnsel bilden. Gefördert wird dieses Risiko durch eine ungenügende Flüssigkeitszufuhr. Eine Dehydrierung kann zudem andere Gefahren mit sich bringen. «Das sind Idioten», sagt Hausärztin Gill Jenkins, die auch als Ärztin an Bord von Flügen arbeitet, zum Rundfunkanbieter BBC sehr deutlich. «Ein digitaler Entzug mag Ihnen gut tun, aber alles andere ist gegen ärztlichen Rat.»

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