Das Mobiltelefon wird künftig an Bord viel mehr können als heute - dank schnellerem Wifi.

Das Mobiltelefon wird künftig an Bord viel mehr können als heute - dank schnellerem Wifi.

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200 Megabit pro Sekunde

Die Jagd nach superschnellem Bord-Internet

Für Passagiere ist Wifi an Bord inzwischen ein Muss. Airlines wie Etihad forschen darum an superschnellen Verbindungen. Davon erhoffen sie sich mehr als Zusatzeinnahmen.

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Langsam aber sicher gehört Internet an Bord zum Grundangebot einer Fluggesellschaft. Vor allem Businesskunden verlangen auf Langstreckenflügen, fast wie im Büro arbeiten zu können. Zeit ist schließlich Geld. Sie wollen vom Flugzeug aus E-Mails checken und versenden, Nachforschungen anstellen oder auch interne Daten abrufen.

Auch im Kurzstreckenverkehr wird Wifi nach und nach zum Standard. So rüstet Lufthansa bis im kommenden Sommer alle Airbus A320 mit Wifi aus. Ihre Töchter Austrian Airlines und Swiss bieten den Service ebenfalls an. Sie folgen damit einem Trend. Inzwischen sind 43 Prozent aller Flieger weltweit mit Wifi ausgerüstet, so Zahlen von Routehappy.

13 Mal schneller als das schnellste Wifi

War die Verbindungsqualität in den Anfangsjahren von Bord-Wifi mitunter mäßig, wird sie jetzt laufend besser. Das teuerste Datenpaket an Bord der Lufthansa-Jets beispielsweise bietet eine Geschwindigkeit von 15 Megabit pro Sekunde. Das reicht fürs Streamen von Serien oder Playlists oder die Verbindung mit dem Firmen-VPN.

Doch Fluglinien arbeiten bereits daran, ihren Passagieren viel mehr bieten zu können. Verbindungen wie am Boden sind das Ziel. Etihad Airways Engineering etwa testet derzeit ein neues System, das mit 200 Megabit pro Sekunde bis zu 13 Mal schnelleres Internet bieten soll als Lufthansa mit ihrem Breitband-Wifi aktuell offeriert. Es wurde von der Golfairline zusammen mit dem Telekommunikationsanbieter Du und dem Satellitenbetreiber Yahsat entwickelt, der damit die eigenen Satelliten zielgerichtet anpassen kann.

Einführung ab 2019

Das neue System von Etihad Engineering nutzt zugleich die Frequenzbänder Ka-Band und Ku-Band. «So profitieren wir von den Vorteilen beider Systeme», erklärt Bernhard Randerath, der bei der Techniksparte der Golfairline für Engineering, Design und die Innovation zuständig ist. Erste Versuche an Bord eines eigens dafür umgebauten Test-Airbus-A320 seien vielversprechend verlaufen. «Wir kommen bereits auf 67 Megabit pro Sekunde.» Randerath rechnet mit einer Markteinführung ab 2019.

Besseres Internet an Bord ist nicht nur ein Angebot, das von Passagieren zunehmend erwartet wird. Es ist auch eine Chance für Fluggesellschaften, Zusatzeinnahmen zu generieren - nicht nur über das Verkaufen von schnellen Datenpaketen, sondern etwa durch personalisierte Shoppingangebote oder die Möglichkeit, Upgrades für den kommenden Flug oder einen Transport am Ankunftsort zu buchen. Zwischen 1 bis 4 Euro zusätzlich könne man so einnehmen, glauben die Experten der Unternehmensberatung Roland Berger.

Unabhängiger von Flugzeugbauern

Etihad geht es denn auch um mehr als nur um besseres Bord-Wifi. «Wir testen auch Dinge wie integrierte Kabinenintelligenz. Die Nutzung des speziellen A320 als fliegender Technologiedemonstrator erlaube es, allgemein, Innovationen im simulierten Einsatz von Crew, Passagier und Technik bis hin zur Zertifizierungsreife zu testen. «Das Konzept macht uns unabhängiger von den großen Flugzeuglieferanten und gibt uns die Möglichkeit, bestimmte Entwicklungen gezielt auf unseren Passagier - und Technikbedarf anzupassen», so Randerath.

Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Aufnahmen des Testflugzeuges von Etihad.

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