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Meilenkönig

Executive Club – was der Vielfliegerstatus bei British Airways bringt

Auch die Oneworld Allianz verfügt über attraktive Mitglieder. Der optimale Allianz-Einstieg gelingt für Meilenjagende mit dem Vielfliegerprogramm von British Airways.

Im deutschsprachigen Raum ist Miles & More Marktführer unter den Vielfliegerprogrammen. Und die Star Alliance ist mit den wichtigen hiesigen Mitgliedern Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines das führende Bündnis. Skyteam um Air France und KLM sowie Oneworld mit British Airways, Iberia, Finnair, American Airlines, Qatar Airways und Co. sind dagegen deutlich weniger stark vertreten.

Doch auch sie können durchaus interessant für Meilenjagende sein.  Das wohl bekannteste Vielfliegerprogramm der Oneworld-Allianz ist der British Airways Executive Club. Er bietet besonders lukrative Möglichkeiten zum Sammeln von Statuspunkten und zum Einlösen von Prämienmeilen, dort Avios genannt.

Einfacher erreichbar als Senator-Status

Im Executive Club sammelt man sogenannte Tier Points, das sind die Statuspunkte. Es gibt neben dem Basislevel (Blue) insgesamt drei verschiedene Stufen, nämlich Bronze, Silver und Gold. Dabei entsprechen diese jeweils einem allianzweiten Standard wodurch dann auch Vorteile auf Flügen mit allen Allianzpartnern definiert sind. Im Vergleich zu Star Alliance und Skyteam gibt es bei Oneworld Allianz nicht nur zwei, sondern drei allianzweite Statuslevels: Ruby, Sapphire und Emerald.

Während die Vorteile des Bronze-Status von British Airways überschaubar sind, wird es ab dem Silver Status interessant, der auf Allianzebene dem Sapphire Level entspricht. Damit genießt man die wichtigsten Vorteile wie Loungezugang, Priority Check-in und Boarding, zusätzliches Freigepäck, bevorzugte Sitzplatzauswahl und einiges mehr. Diese Stufe kann man also vergleichen mit dem Senator-Status bei  Lufthansa Group beziehungsweise mit dem Star Alliance Gold-Status auf Allianzebene. Er ist jedoch deutlich günstiger zu erreichen als der Senator Status.

Sammeln in bestimmter Periode

Besonders interessant: Auch der Gold-Status (Oneworld Emerald) ist im Executive Club mit überschaubarem zeitlichen und finanziellen Aufwand zu erreichen. Dieser bietet dann auch Zugang zu den weltweiten First Class Lounges unabhängig von der geflogenen Reiseklasse. Dazu zählen zum Beispiel der Finnair Platinum Wing in Helsinki, die The Pier First Class Lounge von Cathay Pacific, die American Airlines Flagship Lounges inkl. First Class Dining Bereich, die Qantas First Class Lounges und einige mehr.

Die Statusqualifikation erfolgt über sogenannte Tier Points. Wenn man innerhalb eines Jahres die benötigten 300, 600 beziehungsweise 1500 Tier Points erreicht, erhält man für den Rest des aktuellen Zeitraumes plus den gesamten folgenden Zeitraum das entsprechende Statuslevel. Es gilt neuerdings jeweils vom 1. April bis zum 31. März des Folgejahres. Aktuell befindet sich das Programm noch in der Umstellung, denn bisher war das Registrierungsdatum zum Executive Club ausschlaggebend dafür, wann das persönliches Mitgliedschaftsjahr startete und endete.

Auch lebenslang möglich

Zu beachten ist, dass man mindestens zwei (Bronze) beziehungsweise vier(Silver, Gold) Flugsegmente mit British Airways durchführen muss, um die jeweiligen Statuslevels zu erreichen. Nur die Tier Points zu sammeln, reicht nicht aus. Alternativ kann man sich für den Bronze oder Silver Status auch ausschließlich über Segmente qualifizieren, dies ist aber deutlich aufwändiger und meist auch nicht günstiger als die Qualifikation über Tier Points.
Es gibt auch einen Status auf Lebenszeit im Executive Club. Dies allerdings nur in Form des Gold Status, für den ganze 35.000 gesammelte Lifetime Tier Points erforderlich sind.

Im Executive Club werden die Statuspunkte jeweils pro Flugsegment und nicht für die gesamte Strecke auf einmal vergeben. Wie viele Tier Points pro Segment gutgeschrieben werden, kann man mit dem Tier Point Calculator in Erfahrung bringen. Als einfache Richtlinie kann man sich folgende Aufteilung merken, exemplarisch sind die gutgeschriebenen Tier Points in der Business Class aufgelistet:

• Flüge von 0 bis 1.999 Meilen (40 Tier Points)
• Flüge von 2.000 bis 5.999 Meilen (140 Tier Points)
• Flüge über 6.000 Meilen (160 Tier Points)

Status mit nur einer Reise

Bei Flügen ab Europa gibt es zusätzlich noch eine weitere Kategorie für Segmente mit einer Distanz von 1000 bis 1999 Meilen (hier werden in der Business Class 80 statt 40 Tier Points gutgeschrieben). Entscheidend ist aber: Flüge mit einer Distanz von mindestens 2000 Meilen ergeben eine signifikant höhere Gutschrift. Besonders effizient gelangt man also zum angestrebten Status, wenn man die Flugstrecke auf mehrere Segmente mit jeweils über 2000 Meilen aufteilt. Ein Beispiel dafür wäre ein Business-Class-Flug mit Qatar Airways von Europa via Doha nach Fernost, Südostasien oder Südafrika:

Dieses Ticket von Oslo nach Bangkok und zurück ergibt insgesamt eine Gutschrift von vier Mal 140, also insgesamt 560 Tier Points. Es fehlen somit noch 40 Tier Points und vier British Airways-Flugsegmente. Passenderweise kann man diese mit einem Zubringer nach Oslo und wieder zurück, jeweils via London, in den Buchungsklassen K, L, M, N, S oder V preisgünstig sammeln:

Avios sammeln …

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Sammeln von Avios. Natürlich sammelt man diese durch Flüge mit British Airways und anderen Oneworld-Fluggesellschaften. Die Anzahl der gesammelten Avios hängt dabei entweder vom bezahlten Ticketpreis und Statuslevel ab (sofern man das Ticket bei British Airways erworben hat) oder andererseits von der Entfernung, der gebuchten Klasse und dem eigenen Statuslevel (sofern von anderen Airlines erworben).

Auch bei diversen Partnerairlines und weiteren Partnern wie Hotels kann man Avios sammeln. Meist ist es jedoch lukrativer, Punkte von Hotelübernachtungen bei den jeweiligen Hotelprogrammen anrechnen zu lassen.
Eine Kreditkarte von British Airways gibt es für den deutschsprachigen Raum leider nicht mehr. Aber der Executive Club ist Transfer-Partner von American Express Deutschland, Österreich und Schweiz. So können Sie Ihre American Express Membership Rewards Punkte kostenfrei zum Executive Club transferieren, wann immer Sie wünschen.

… und einlösen

Auch der direkte Kauf von Avios ist möglich, hier sind bis zu 200.000 Avios plus Boni je Kalenderjahr erlaubt. Der reguläre Preis liegt bei 18 Euro je 1000 Avios. Avios werden nicht nur von British Airways, sondern auch von Finnair, Qatar Airways, Iberia und Aer Lingus als Vielfliegerwährung genutzt.

Der Executive Club ist ein besonderes Programm, wenn es um das Einlösen von Avios geht. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Vielfliegerprogrammen lohnen sich hier auch Einlösungen auf der Kurzstrecke. Die Einlösungen sind distanzbasiert und sehr kurze Flüge sind dabei auch besonders günstig: Flüge unterhalb von 650 Meilen Flugdistanz (zum Beispiel München – London) sind schon für nur 4750 Avios in der Economy und 8.500 Avios in der Business Class buchbar.

In Oneworld erste Wahl

Zudem fallen für kurze British Airways Flugstrecken unterhalb von 2.000 Meilen Flugdistanz dank des „Reward Flight Savers“ die Steuern und Gebühren besonders niedrig aus: Nur 23 Euro in der Economy und 30 Euro in der Business Class werden hier als Zuzahlung fällig. Umsteigeverbindungen sind übrigens nicht ganz so attraktiv, denn es wird jedes Segment einzeln berechnet und dann addiert. Direktflüge sind somit am effizientesten.

Wer einen Vielfliegerstatus in der Oneworld-Allianz anstrebt, für den ist der British Airways Executive Club eine sehr gute Option, denn die Statuslevels sind vergleichsweise einfach erreichbar. Auch beim Thema Meileneinlösung kann das Programm punkten. Dass das Programm außerdem American Express-Transferpartner in Deutschland ist, erhöht die Attraktivität zusätzlich.

Alexander Koenig ist freier Kolumnist von aeroTELEGRAPH. Der ehemalige McKinsey Berater ist Gründer der Vielfliegerberatung First Class & More. Seit fast 20 Jahren hilft er seinen Kunden, Business und First Class zum halben Preis zu fliegen, einen Top-Vielfliegerstatus zu erhalten und das Maximum aus ihren Meilen herauszuholen. Die Meinung der freien Kolumnisten muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen.