Letzte Aktualisierung: um 18:24 Uhr

Wegen Namen

Easyjet-Gründer verklagt Indie-Pop-Band

Die Easy Group von Easyjet-Gründer Stelios Haji-Ioannou verklagt immer wieder Firmen, die das Wort Easy verwenden. Jetzt ist die kleine britische Band Easylife dran.

Am Anfang stand Easyjet. Stelios Haji-Ioannou gründete 1995 eine Billigairline. Er hatte damit so viel Erfolg, dass er danach in viele weitere Branchen expandierte. Und alle Töchter seiner Easy Group tragen das Wort Easy im Namen. Und wer das ebenfalls tut, der muss mit Konsequenzen rechnen.

Rund eine Million Pfund oder umgerechnet 1,15 Millionen Euro gibt die Easy Group jedes Jahr zur Bekämpfung von Nachahmern aus. Dabei nimmt sie sich Firmen in der ganzen Welt vor. Dies bekamen etwa die französische Begleitagentur Easyroommate, das britische Restaurant Easypizza oder der Besitzer der Domain Easytech zu spüren – oder zuletzt die kolumbianische Airline Easyfly, die nach einer Klage ihren Namen ändern musste.

«Praktisch machtlos»

Selbst gegen Easyjet hatte Stelios, der mit dem Vornamen angesprochen werden will, einmal geklagt und damit einen neuen Lizenzdeal provoziert. Die Airline zahlt seiner Easy Group seither jedes Jahr eine Gebühr von 0,25 Prozent des Umsatzes, um den Namen verwenden zu dürfen – nicht nur für die Airline, sondern auch für Reisen. Das ergab für 2022 immerhin Einnahmen von 14,5 Millionen Pfund.

Jetzt hat Stelios, der mit seiner Familie noch immer 15,27 Prozent von Easyjet besitzt,  ein neues Opfer gefunden. Seine Easy Group verklagt die Indie-Pop-Band Easylife. Man werde gezwungen «unseren Namen zu ändern oder einen kostspieligen Rechtsstreit aufzunehmen, den wir uns niemals leisten könnten», teilte sie mit.

Band reagiert mit Witz

Man haben hart daran gearbeitet, die eigene Marke zu etablieren, so die britische Band. Man sei leider gegen ein so riesiges Unternehmen «praktisch machtlos». Easylife wurde 2017 gegründet. 2021 veröffentlichte die fünfköpfige Band ihr erstes Album, das es wie auch ihr zweites auf Platz zwei der Album-Charts im Vereinigten Königreich schaffte.

Und dann reagiert Easyplay mit einem kleinen Witz: «Für diejenigen von euch, die Konzertkarten gekauft haben und auf einem Billigflug nach Teneriffa gelandet sind, entschuldigen wir uns». Und man bedanke sich bei allen anderen für deren Unterstützung.

Bereits einmal gegen eine Easylife verloren

Immerhin: Gewisse Hoffnung gibt es für Easylife. Easy Group hat bereits einmal einen Prozess gegen eine Easylife verloren, damals ging es um einen Versandhandel, der sich an Menschen in Rente ausrichtet und Produkte verkauft, welche das Leben einfacher machen. Es gebe kaum Verwechslungsgefahr, so das Urteil der Richter.