Letzte Aktualisierung: um 15:27 Uhr

Oman-Reise

Drei Tage mit Delfinen und Dattelpalmen

Wer die Arabische Halbinsel bereisen will, aber etwas anderes erleben möchte als in Dubai, sollte den Oman in Erwägung ziehen. Ein kurzer Reisebericht aus dem Sultanat.

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Der Oman liegt im Südosten der arabischen Halbinsel. Er grenzt im Osten ans Meer, im Südwesten an den Jemen, im Westen an Saudi-Arabien sowie an die Vereinigten Arabischen Emirate. Doch wer an die Emirate Dubai und Abu Dhabi denkt, die viele Touristinnen und Touristen kennen, findet im Sultanat mit der Hauptstadt Muscat wenige Parallelen.

Eine Gemeinsamkeit ist die Hitze: Als ich Anfang September 2024 um 03:30 Uhr nachts aus dem Flughafen Muscat ins Freie gehe, steht das Thermometer bei 34 Grad – und es ist noch nicht mal Hochsommer. Doch ich sehe in der Ferne keine leuchtenden Wolkenkratzer wie in den beiden bekannten Emiraten. Der Oman hat beim Ausbau seiner Infrastruktur und des Tourismus bewusst darauf verzichtet, hoch, gigantisch und pompös zu bauen.

Zu Fuß durch Al Mouj – am besten Abends

Ich muss erstmal ins Bett, das sich im Kempinski Hotel Muscat im Stadtviertel Al Mouj nördlich des Airports befindet und in rund 20 Minuten Fahrtzeit zu erreichen ist. Am nächsten Morgen erkunde ich das moderne Viertel, in dem sich Hotels, Wohnhäuser und Einkaufsmöglichkeiten befinden. Die Marina ist zu Fuß zehn Minuten vom Hotel entfernt.

Ein Auto braucht man in Al Mouj nicht, was angenehm ist. Denn Muscat als Ganzes erstreckte sich an der Küste entlang, ist weitläufig und ein Auto daher oft nötig in der Hauptstadt. Allerdings ist es auch in Al Mouj eine gute Idee, abends unterwegs zu sein, wenn die Sonne untergegangen ist, um der Hitze zu entkommen, wie ich bald merke.

Ein Opernhaus mit Orgel aus Deutschland

Mein erster Ausflug in Muscat führt mich ins Royal Opera House, das mit dem Auto in etwa einer halben Stunde zu erreichen ist. Es ist ein imposantes Gebäude, von außen und innen, so dass ich die kurze Führung genieße, auch wenn ich mich nicht für Oper interessiere.

Im Saal wird gerade die Bühne umgestaltet. Im Hintergrund befindet sich eine riesige Orgel, die von einem Orgelbauer aus Bonn stammt. Sie kann auf der Bühne in verschiedene Positionen geschoben werden und ist eins der größten bewegbaren Instrumente der Welt.

Die Moschee mit dem riesigen Teppich

Nach dem Besuch im Opernhaus esse ich im Restaurant Rozna, das nicht weit vom Flughafen entfernt liegt, und gebaut ist wie ein Fort. Ich entscheide mich für gegrillten Kingfish, wozu es Salat und verschiedene Sorten Reis gibt – eine gute Wahl.

Am nächsten Morgen besuche ich die Große Sultan-Qabus-Moschee. Morgens zwischen 8 und 11 Uhr ist sie von Samstag bis Donnerstag für Besucherinnen und Besucher geöffnet. In der Gebetshalle für die Männer, die rund 6500 Gläubige fasst, liegt ein 70 x 61 Meter großer Teppich. Rund 600 Teppichknüpferinnen haben ihn in drei Jahren Arbeit im Iran gefertigt.

Dutzende von Delfine in Sicht

Nach einem kurzen Stopp auf dem Fischmarkt von Muscat geht es weiter zu einer Marina, die etwas außerhalb liegt. Von dort startet eine Bootstour auf der Suche nach Walhaien oder Delfinen. Walhaie bekomme ich nicht zu sehen, dafür ums mehr Delfine. Zuerst sind es nur zwei oder drei, die rund um unser Boot schwimmen, später Dutzende. Ein echtes Spektakel.

Delfine in Sicht. Bild: aeroTELEGRAPH

Auf dem Rückweg legen wir einen Schnorchel-Stopp in einer Bucht ein. Ich sehe viele bunte Fische unter Wasser. Und sogar Schildkröten, was sehr eindrücklich ist. Leider bekomme ich aber auch etliche tote Korallen zu Gesicht, die unter anderem durch achtlos geworfene Anker zerstört wurden – von Booten, die nicht so viel Abstand hielten wie unseres.

Ein Fort, Dattelpalmen und hoch ins Gebirge

Auf dem Rückweg zum Hotel lege ich einen kurzen Stopp ein am Souk von Muscat ein, der direkt an der Promenade liegt. Dass es nur ein kurzer Stopp ist, liegt daran, dass es sich um einen recht kleinen Basar mit Haushaltsartikeln, Kleidung, Gewürzen und Andenken handelt. Mit einem riesigen Souk wie beispielsweise in Marrakesh in Marokko, den ich vor Jahren besucht habe und in dem man sich leicht verirren kann, ist er nicht zu vergleichen.

Am nächsten Tag, meinem letzten vollen Tag im Oman und mit 41 Grad auch dem heißesten, verlasse ich Muscat Richtung Landesinnere. Nach einem Stopp in der Oasenstadt Nizwa mit Besuch des dortigen Forts gibt es ein Mittagessen in einem Tal voller Dattelpalmen. Dann geht es hoch in die Berge des Al-Hadschar-Gebirges.

Eine Wanderung durch drei Dörfer

Zwar ist auch Selbstfahren im Mietwagen beliebt bei Oman-Reisenden, aber an dieser Stelle bin ich froh, dass mein ebenso erfahrener wie freundlicher Guide Mustafa vom Touranbieter DMC Canvas Club fährt. Denn in der großen Hitze die sich winden Bergstraßen hochzufahren, ist nicht ohne Herausforderung. Davon künden Flecken von ausgebrannten Fahrzeugen am Straßenrand ebenso wie eine aktuelle Unfallstelle, die wir passieren.

Oben auf dem Jebel Akhdar, dem grünen Berg, ist es kühler. So fällt es mir leicht, die Drei-Dörfer-Wanderung in Angriff zu nehmen. Rund eine Stunde laufe ich durch traditionelle Dörfer, vorbei an Obstgärten, entlang an einem System aus kleinen Wasserkanälen.

Auf der Drei-Dörfer-Wanderung. Bild: aeroTELEGRAPH

Viel Grün in schroffen Berglandschaften

Es begeistert mich, wie grün es hier oben an vielen Stellen ist, während an anderen Stellen karge Erhebungen zu sehen sind. Ein toller Kontrast. Ich verstehe gut, dass Reisende hier oben gerne auch mehr Zeit verbringen, die ich aber leider nicht habe. Im Sonnenuntergang geht es zurück nach Muscat. Und am nächsten Tag in den Flieger Richtung Frankfurt.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie weitere Fotos von der Reise. Ein Klick aufs Bild öffnet die Galerie im Großformat.

Hinweis zur Transparenz: Die Reise fand statt auf Einladung von Oman Air und des Ministry of Heritage and Tourism sowie mit Unterstützung des Kempinski Hotel Muscat und von DMC Canvas Club / Silent Sands. Bei der Beurteilung der Erfahrung und beim Schreiben dieses Artikels hatte aeroTELEGRAPH trotzdem freie Hand. Alles andere würde unserem Verhaltenskodex widersprechen.