Letzte Aktualisierung: um 21:02 Uhr

Turboprop

Jetzt wird die neue Let L-410 gebaut

Der tschechische Tubropropflieger Let L-410 wird jetzt in Serie gebaut. Er soll die Kunden unter anderem mit einer großen Reichweite überzeugen - besonders in Asien.

Erfolg in Tschechien: Die Firma Aircraft Industries, die sich früher einmal Let Kunovice genannt hatte, startet die Serienproduktion der L-410 NG. Der erste Flieger werde bereits gebaut. Er soll Ende des Jahres fertig sein, teilte das Unternehmen mit.

Im Dezember 2017 hat Aircraft Industries die Zertifizierung der europäischen Luftfahrtagentur Easa für das Turbopropflugzeug erhalten. Im Januar 2018 die der US-amerikanischen FAA. 2015 hatte bereits der Erstflug der Let L-410 NG stattgefunden.

Deutlich größere Reichweite

Die ursprüngliche L 410 absolvierte ihren Erstflug bereits 1969, ging drei Jahre später in Serienproduktion und wurde ein Verkaufsschlager. 2010 machte man sich in Kunovice dann daran, eine Neuversion des 19-Sitzers zu entwickeln. «Die L-410 NG zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen gegenüber den derzeit produzierten L 410 UVP-E20 aus», sagt Projektleiter Miroslav Pešák.

Der Gepäckraum sei doppelt so groß, der Hochdecker könne 400 Kilo mehr Ladung transportieren, habe einen neuen Flügel und fast die zweifache Treibstoffkapazität. «Die Reichweite hat sich beinahe verdoppelt auf 2570 Kilometer mit einer Höchstflugdauer von 10,5 Stunden», so Pešák.

Asiatische Kunden im Blick

Angetrieben wird der neue Flieger von GE-H85-200-Triebwerken mit einer Startleistung von 850 PS und AV-725-Propellern. Der Motor ist mit einem neuen Untersetzungsgetriebe ausgestattet, das die Geräusche dank einer niedrigeren Propellerdrehzahl reduziert. «Die L 410 NG erreicht höhere Reisegeschwindigkeiten von bis zu 417 Kilometern pro Stunde (Wahre Fluggeschwindigkeit)», schreibt das Unternehmern. Im Cockpit sei ein Garmin-G3000-Avioniksystem verbaut.

Man erwarte Interesse aus aller Welt für die neue Version des Flugzeuges, besonders von Kunden, die lange Strecken zurücklegen oder Patrouillenflüge durchführen müssten, sagt Generaldirektorin Ilona Plskova. Ein Einsatz biete sich etwa in Inselstaaten wie Indonesien, Papua-Neuguinea und Japan an, wo eine große Reichweite für Flüge zu abgelegenen Inseln besonders wichtig sei. Auch für andere Routen ohne die Möglichkeit, am Zielflughafen aufzutanken, sei der Flieger interessant, etwa in Indien oder der Mongolei, wo Bergbaufirmen Arbeiter und Fracht in unzugängliche Gegenden fliegen müssten.