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American und United wollen Overture

Delta schaut skeptisch auf Überschall-Pläne der Konkurrenz

Ihre zwei großen Konkurrenten wollen sich Überschallschall-Flugzeuge des Typs Overture anschaffen. Aus Sicht von Delta Air Lines gibt es dagegen noch zu viele offene Fragen.

United Airlines ist dabei und jetzt auch American Airlines. Damit haben zwei der drei großen klassischen Fluggesellschaften der USA Vorverträge mit Boom Supersonic über die Anschaffung des Überschallfliegers Overture abgeschlossen, der ab 2029 mit Fluggästen abheben soll. United möchte mindestens 15 Exemplare haben, American mindestens 20.

«Ich bekomme jetzt schon viele Anfragen von Kundinnen und Kunden, die auf dem Erstflug dabei sein wollen», sagte United-Chef Scott Kirby im vergangenen Sommer. American Airlines verweist aktuell auf den Geschwindigkeitsvorteil und darauf, dass Überschallflüge ein Teil des Angebotes seien, das man den Reisenden in Zukunft bieten wolle.

Gewerkschaft kritisiert Americans Investition

Das findet allerdings nicht nur Zustimmung. Angesichts der aktuellen betrieblichen Herausforderungen und vielen Flugausfälle erklärte die Gewerkschaft APA, welche die Pilotinnen und Piloten von American vertritt: «Investitionen in den heutigen Betrieb sollten der einzige Fokus des Managements sein.» Denn gebe es in dieser Hinsicher keine grundlegende Besserung, «wird es nur Überschall-Annullierungen geben».

American Airlines hatte zuvor über den Deal mit Boom Supersonic, der zusätzlich auch 40 Optionen vorsieht, erklärt, sie habe «eine nicht erstattungsfähige Anzahlung für die ersten 20 Flugzeuge geleistet». Wie hoch dieses Anzahlung ist, verriet die Fluglinie aber nicht.

Delta Air Lines hat viele offene Fragen

Skeptisch zeigt sich auch Delta Air Lines, die dritte der großen amerikanischen Fluglinien. «Ich habe immer noch viel mehr Fragen als Antworten», zitiert die Nachrichtenagentur AP Delta-Chef Ed Bastian mit Blick auf Overture. «Solange wir nicht sicher sind, dass wir mit den Flugzeugen tatsächlich eine verlässliche Rendite erwirtschaften können, werden wir dort nicht investieren.»

Die größte Herausforderung bei der Entwicklung von Overture ist der Antrieb. Boom Supersonic plant im neuen Design mit vier statt vorher drei Triebwerken. Sie sollen ohne Nachbrenner auskommen und zu hundert Prozent mit nachhaltigem Treibstoff funktionieren.

Wer baut die Triebwerke für Overture?

Unklar ist, wer diese Triebwerke bauen wird. Zuletzt war Rolls-Royce Partner bei der Entwicklung, doch in der Präsentation des neuen Overture-Designs bei der Luftfahrtmesse Farnborough im Juli fand der Triebwerksbauer keine große Erwähnung mehr.