Probleme
Delta hat zu viele Vielfliegende mit höchstem Status
Die Fluglinie hat zu viele Statusmitglieder - und das führt zu überfüllten Lounges und Schlangen. Deshalb passte Delta das Meilenprogramm - und muss nach einem Aufschrei zurückrudern.
Delta-Flieger: Die Airline hat zu viele Statuskunden.
Delta-Flieger: Die Airline hat zu viele Statuskunden.
Eigentlich ist es ja etwas Gutes: Nach den Einschränkungen, welche die Pandemie mit sich gebracht hatte, wollten und wollen Reisende verlorene Erlebnisse aufholen und geben viel Geld für Flüge aus. Dabei gönnen sie sich auch etwas und buchen privat öfter die höheren Klassen.
Doch das kann auch negative Folgen haben, wie sich bei Delta Air Lines zeigt. «Ehrlich gesagt sind wir an einem Punkt angelangt, an dem die Nachfrage nach unseren Premium-Produkten und -Dienstleistungen so groß ist, dass sie unsere Möglichkeiten, sie effektiv zu bedienen, bei Weitem übersteigt», erklärte Vorstandsvorsitzender Ed Bastian laut dem Fernsehsender CNBC vergangene Woche bei einer Veranstaltung.
Anzahl der Mitglieder mit höchstem Status verdoppelt
Die Fluggesellschaft hat seit Covid-19 die Zahl der Mitglieder des Vielfliegerprogramms mit dem höchsten Status verdoppelt. Und das führt teilweise dazu, dass das Reiseerlebnis leidet. An Flughäfen bilden sich bei den Lounges teils lange Schlangen oder wenn man drin ist, sind sie dann überfüllt.
Delta hatte daher im September bekannt gegeben, das Meilenprogramm zu überarbeiten. Unter anderem erschweren sie es American-Express-Kreditkarteninhabern, Zugang zu den Lounges zu erhalten und einen Status zu erlangen. Außerdem ändert sich ab 2024 auch die Art und Weise, wie Vielflieger den Status erlangen können.
Höhere Anforderungen
Es wird künftig nur noch ein Kriterium geben – Medallion Qualifying Dollars – und die Anforderungen sind höher als heute. Kundinnen und Kunden gefiel das überhaupt nicht. Sie machten ihrer Wut in den Sozialen Medien Luft. Und auch die Konkurrenz sprang auf den Zug auf.
Jetblue etwa versuchte, aus der Verärgerung Kapital zu schlagen, indem sie anbot, den Status von Delta-Vielfliegern zu übernehmen, damit die bei einem Wechsel nicht bei null anfangen müssen. «Wir haben es Ihnen leicht gemacht, sich einem neuen Treueprogramm anzuschließen», so der Slogan dazu.
«Wir sind wahrscheinlich zu weit gegangen»
Darum rudert Delta jetzt zurück. Man habe die Änderungen so angekündigt, damit man alle Statuskunden so bedienen könne, wie sie es verdienen, erklärte Bastian. «Doch keine Frage, wir sind dabei wahrscheinlich zu weit gegangen.»
Man habe «das Pflaster abreißen und nicht jedes Jahr mit Änderungen und Einsparungen und so weiter weitermachen» wollen, aber das sei eventuell die falsche Taktik. Daher werde es Korrekturen geben. «Sie werden in den nächsten Wochen davon hören», so Bastian.