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Das sind die Überflieger:innen des Jahres 2022

Die Redaktion und die Leserinnen und Leser haben abgestimmt. Diese Menschen haben 2022 alle überflügelt.

Wer diesen Sommer geflogen ist, brauchte ziemlich sicher irgendwann einmal Geduld. Nach zwei Jahren Pandemie zog der Flugverkehr wieder richtig an – doch die Branche war nicht wirklich darauf vorbereitet. Teilweise hatte man vorschnell Mitarbeitende entlassen. In anderen Bereichen verließ das Personal die Luftfahrt freiwillig, in Richtung anderer Jobs mit geregelteren Arbeitszeiten und besserer Bezahlung.

Die, die blieben, hatten umso mehr zu tun. Und hatten immer wieder wütende Reisende vor sich – obwohl sie eigentlich selbst am Limit waren. Die Arbeit des Flughafenpersonals war dieses Jahr nicht einfach. Dafür verdienen sie Anerkennung, fand die Redaktion von aeroTELEGRAPH. Und die Leserinnen und Leser stimmten mit uns überein und wählten die Männer und Frauen von der Sicherheitskontrolle auch stellvertretend für das ganze Luftfahrtpersonal zu den Überflieger:innen des Jahres 2022. Rund 35 Prozent der rund 4000 Stimmen entfielen auf sie.

Sky-Up-Chef hielt seine Airline am Leben

Doch auch eine Einzelperson verdient dieses Mal eine Würdigung. Die Redaktion hat daher auch Dmytro Seroukhov zum Überflieger des Jahres gewählt. Der Chef von Sky Up hat alles andere als ein einfaches Jahr hinter sich. Und trotz allen Widrigkeiten hat er es geschafft, dass seine Airline das überlebt hat. Das ist etwas Besonderes, da in der Ukraine Krieg herrscht und der Markt dadurch vollständig weggebrochen ist.


Dmytro Seroukhov, Chef von Sky Up. Bild: Sky Up

Die 2018 gegründete ukrainische Fluggesellschaft hatte eigentlich Expansionspläne für 2022. Doch durch den Angriff Russlands auf  die Ukraine wurde daraus nichts. Seroukhov gelang es dennoch, die Airline in der Luft zu halten. Flugzeuge wurden neu positioniert, Sky Up sicherte sich Lizenzen in verschiedenen europäischen Ländern. Und jetzt ist sie als Wet-Lease- und Charteranbieterin aktiv und fliegt zudem auf humanitären Missionen. Die Mitarbeitenden können ihren Job also zumindest teilweise weiter ausüben.

Wer noch nominiert war

Ebenfalls eine Würdigung gebührt Sky Up, weil sie eine der Fluggesellschaften ist, die sich vom klassischen Klischee der Flugbegleiterinnen gelöst haben. Die ukrainische Billigfluggesellschaft tauschte High Heels 2021 gegen komfortablere – und nachhaltig hergestellte – Sneaker. Statt Röcken tragen die Flugbegleiterinnen bequeme Hosenanzüge. «Die Zeiten haben sich geändert, die Frauen haben sich verändert, und so ist im Gegensatz zu den konservativen Klassikern Stöckelschuhe, roter Lippenstift und Dutt, ein neues, moderneres und bequemeres Bild eines Champions entstanden», kommentierte damals Sky Ups Marketingchefin Marianna Grigorash.

Edelweiss- und Discover-Chef Bernd Bauer erhielt rund 14 Prozent der abgegebenen Stimmen und landet damit auf Platz 3. Einen einfachen Job hat er nicht. Denn Eurowings Discover erhält viel Gegenwind von Mitarbeitenden der Muttergesellschaft und auch die Balance zwischen der Schweizer und der deutschen Airline ist alles andere als einfach.  Ebenfalls zur Wahl gestanden hatten Alexis von Hoensbroech (rund 10 Prozent), Grazia Vittadini (rund 10 Prozent), Aletta von Massenbach (rund 9 Prozent) und David Calhoun (rund 5 Prozent)