Joe Biden im Wahlkampf: Der Präsidentschaftskandidat reist mit unterschiedlichen Flugzeugen.

Joe Biden im Wahlkampf: Der Präsidentschaftskandidat reist mit unterschiedlichen Flugzeugen.

Joe Biden

Wahlkampfflieger von Joe Biden

Ex-Luxair-Flieger vs. Air Force One

Im US-Wahlkampf werden auch Luftfahrzeuge zum wichtigen Instrument. Präsident Trump reist mit der Air Force One, sein Herausforderer ist anders unterwegs.

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Es sind vor allem einfache Bilder und Gesten, die in Zeiten von Social Media den Wahlkampf in den Vereinigten Staaten prägen. Aber auch die Transportmittel geben zu reden. Einen viralen Erfolg landete etwa Joe Bidens Vizekandidatin Kamala Harris Anfang September.

Schwarze Chuck Taylor Allstars-Turnschuhe trug die Vizepräsidentschafts-Anwärterin, als sie auf Wahlkampfreise aus einem Businessjet stieg. Joe Biden bewies, dass er trotz des hohen Alters fit ist, als er kürzlich die Stufen zu seinem Wahlkampfflieger hinauf sprintete. Sichtlich um Luft ringend, salutierte wenige Tage zuvor der an Covid-19 erkrankte US-Präsident Donald Trump dem Regierungshubschrauber hinterher, der ihn vom Krankenhaus zum Weißen Haus zurückflog.

29 Jahre alte Boeing 737

Als derzeit amtierender Präsident der USA nutzen Donald Trump und sein Vizepräsident Mike Pence die Regierungsflotte der US-Luftwaffe. Bekanntester Flieger ist dabei die Boeing VC-25. Befindet sich der Präsident an Bord, trägt die speziell umgerüstete Boeing 747 ihren weltberühmten Rufnamen Air Force One.

Die Herausforderer aus dem Lager der Demokraten können das nicht. Normalerweise chartern Politiker für den Wahlkampf Jets, die mit speziellen Bemalungen wie Kampfrösser der Luft unterwegs sind. Joe Biden ist anders unterwegs. Er ist Zug-Fan, und reist auch viel auf der Schiene. Dennoch braucht es manchmal einen Jet. Aktuelles Flaggschiff von Biden und Harris ist eine Boeing 737-500 des amerikanischen Charteranbieters Kaiser Air. Der Kurz- und Mittelstreckenjet blickt auf eine bewegte Geschichte zurück - das Flugzeug mit dem Kennzeichen N732KA ist mittlerweile über 29 Jahre alt.

Schweden, Vereinigtes Königreich, Tschechien, Russland

Ihr Debüt machte die Boeing im März 1991 bei Linjeflyg. Mit der schwedischen Fluglinie wurde auch die 737 nach zwei Jahren in SAS integriert, wo sie aber nur ein kurzes Gastspiel hatte. Nach wenigen Wochen wurde der Jet bei British Midland eingeflottet. Dort war der Jet mit annähernd acht Jahren am längsten im Einsatz.

2001 ging die Boeing 737 an Luxair, vier Jahre später kam ein Wechsel zur tschechischen CSA. 2008 übernahm Aeroflot Nord den Flieger. Ein Jahr später wechselte die Boeing erneut die Farben, als Aeroflots Regionalablegerin zu Nordavia umstrukturiert wurde. Den Wandel zur heutigen Smartavia erlebte die 737 nicht mehr.

Flexible Victoria

Seit 2014 ist das Flugzeug als eine von insgesamt drei Boeing 737 für Kaiser Air im Einsatz. Die Chartergesellschaft taufte das mittlerweile mit Winglets nachgerüstete Flugzeug auf den Namen Victoria. Auch wurde die Boeing zum vielseitigen Privatflieger umgemodelt.

Bis zu 60 Business-Class-Sitze können in einer 2-2-Konfiguration angeordnet werden. Auf Wunsch kann man den Jet aber auch mit 120 Economy-Sitzen ausstatten. Für die Boeing 737-500 besitzt Kaiser Air eine Zulassung, die eine Flugdauer von bis zu acht Stunden erlaubt.

Auch in richtigen Privatjets unterwegs

Laut der Airline kann der Jet also problemlos zwischen West- und Ostküste der Vereinigten Staaten fliegen. Für den Wahlkampf bekam die N732KA eine überwiegend weiße Lackierung mit einigen Biden-Harris-Schriftzügen. Zuvor hatte der Jet blaue und graue Banner, die sich auf vom weißen Rumpf bis über die Flosse entlang schwangen.

Doch nicht immer reisen Biden und Harris in ihrer 737. In den Converse-Turnschuhen stieg Harris etwa aus einem Privatjet vom Typ Gulfstream. Biden sprintete auf einer ausklappbaren Treppe eines Businessjets. Die Geschäftsflieger stammten beide nicht von Kaiser Air, die Fluglinie betreibt nur ihre drei Boeing 737.

Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Aufnahmen der Boeing 737 von Joe Biden und Kamala Harris.

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