Letzte Aktualisierung: um 18:26 Uhr

Grounding

Boeing könnte 737-Max-Produktion pausieren

Sollte sich das Grounding der 737 Max weiter in die Länge ziehen als gedacht, erwägt Boeing drastische Maßnahmen.

Die Luftfahrtbehörde der USA macht einen weiteren Schritt hin zur Wiederzulassung der Boeing 737 Max. Am Freitag (6. Dezember) veröffentlichte die Federal Aviation Administration FAA die provisorische Mindestausrüstungsliste für das Flugzeugmodell, im Branchenjargon Master Minimum Equipment List genannt. Nun können Interessierte während 30 Tagen Änderungen, Streichungen oder Ergänzungen fordern.

Wann die 737 Max wieder fliegen darf, ist aber weiterhin unklar. Es gebe keinen festen Zeitplan, so die FAA in der Mitteilung zur Mindestausrüstungsliste weiter. Dennoch bereitet sich Boeing langsam auf eine Rückkehr vor. Dieser Tage lud der amerikanische Konzern «ausgewählte Führungspersönlichkeiten» aus der Luftfahrt ein, um zu demonstrieren, wie man sich auf das Ende des Groundings der 737 Max vorbereitet.

Sanfter Druck auf Behörden

Sollte sich der Prozess der Wiederzulassung verzögern, hat der Flugzeugbauer ein Problem.  In einem Schreiben an die Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission SEC schreibt Boeing, dass im schlimmsten Fall ein Herunterfahren oder sogar ein temporärer Stopp der Produktion nötig sein könnte. Das Schreiben ist eine Antwort auf eine Anfrage der SEC, das die Auswirkungen des Groundings auf das Geschäft des Unternehmens thematisiert.

Für den Fall, dass man mit den Auslieferungen nicht «wie erwartet» wieder beginnen könne, so heißt es, könnten solche Maßnahmen nötig sein. Boeing übt in dem Brief auch Druck auf die Behörden aus – zumindest liest es sich so. «Signifikante regulatorische Anforderungen oder Verspätungen könnten dazu führen, dass Kunden ihre Bestellungen stornieren», schreibt Boeing. Auch das könne den Konzern dazu zwingen, die Produktion herunterzufahren oder zu stoppen.

Druck auf Behörden

Der Brief datiert vom 18. Oktober, wurde aber erst jetzt online gestellt. Dass Boeing Druck auf die Behörden, vor allem die FAA ausübt, wurde bereits thematisiert. Das ging sogar so weit, dass der Chef der Behörde seine Mitarbeiter in einem Video dazu aufrief, solchem Druck ja nicht nachzugeben.

Er stärke allen Mitarbeitern und Teams der Federal Aviation Administration den Rücken, sich die Zeit zu nehmen, die nötig sei, um das Flugzeug genauestens zu prüfen so Stephen Dickson. «Es wird erst dann wieder in den Dienst treten, wenn wir das für richtig halten.»

Hier geht es zur Liste.