Letzte Aktualisierung: um 15:36 Uhr

777X kommt erst 2022

Boeing tritt bei 787 noch stärker auf Bremse

Der amerikanische Flugzeugbauer muss seine Produktionszahlen weiter zurückschrauben. Betroffen sind Boeing 787 und 777. Die neue 777X wird erst später ausgeliefert.

Unter dem Eindruck von Corona-Krise und 737-Max-Grounding hat Boeing im abgelaufenen Quartal einen Verlust von rund 2,4 Milliarden Dollar (etwa 2 Milliarden Euro) gemacht. Das war deutlich schlechter, als Analysten erwartet hatten. Nun zieht der amerikanische Flugzeugbauer Konsequenzen aus dem lahmenden Geschäft.

So wird Boeing die Produktionsrate für die 787 Dreamliner im Jahr 2021 auf sechs Exemplare pro Monat senken. Zuvor hatte das Unternehmen die Rate für das kommende Jahr zuerst von 14 auf 12 reduziert, dann auf 10. Aber auch das war bei der aktuellen Marktlage noch zu viel, wie sich nun zeigt.

Boeing 777X erst 2022

Boeing-Chef David Calhoun erklärte zudem, man müsse die Produktion des Dreamliners effizienter gestalten. Dazu werde man auch prüfen, ob die «Konsolidierung der Produktion an einem Standort» möglich sei. Die Endmontage der Boeing 787 findet zum einen in Everett statt, zum anderen im 3900 Kilometer entfernten North Charleston. Eine Entscheidung für einen der beiden Standorten birgt für Boeing viel Konfliktpotenzial.

Die Auslieferung der ersten Boeing 777X hat der Hersteller derweil auf das 2022 verschoben. Emirates hatte damit bereits gerechnet, während Lufthansa sich noch optimistisch gezeigt hatte für 2021. Die kombinierte Produktionsrate von 777 und 777X wird 2021 auf zwei Exemplare pro Monat reduziert, nachdem zuvor drei anvisiert waren.

Produktionsende für die 747

Für die immer noch gegroundete 737 Max plant Boeing eine Produktionsrate von 31 Stück für Anfang 2022. Seit Mai hat der Flugzeugbauer frühe Phasen des Baus der 737 Max wieder auf niedrigem Niveau anlaufen lassen.

Boeing gab ebenfalls das Ende einer Ära bekannt: Der Flugzeugbauer erklärte, die Produktion der Boeing 747 im Jahr 2022 einzustellen.