Neue Nutzung
Boeing 747 von British Airways ist jetzt Party-Flieger
Fliegen wird sie nie wieder. Dafür kann man in ihr nun heiraten. Eine Boeing 747 von British Airways wurde für viel Geld umgebaut. Und nahm nun den Betrieb mit neuer Berufung auf.
Die Boeing 747 am Cotswolds Airport: Früher als G-CIVB unterwegs.
Die Boeing 747 am Cotswolds Airport: Früher als G-CIVB unterwegs.
Ein Pfund bezahlte Suzannah Harvey für ihre Boeing 747, umgerechnet sind das rund 1,20 Euro. Und dabei handelt es sich nicht um ein kleines Modellflugzeug, sondern um einen echten Jumbo-Jet, der einst für British Airways geflogen war. Der Vierstrahler trägt sogar eine historische Bemalung, er war eines von vier Flugzeugen, die anlässlich des hundertjährigen Jubiläums von British Airways 2019 in historischen Designs lackiert wurden.
Doch auch wenn der Flieger an sich günstig war. Harvey hat seither viel Geld reingesteckt. Die Managerin ist Chefin des Cotswold Airport. Und dort hat die Boeing 747-400, die früher das Kennzeichen G-CIVB trug, dieses Wochenende ihren Dienst als Party Location angetreten. Umgerechnet rund 600.000 Euro hat der Flughafen im Herzen Englands in den Umbau investiert.
Bar, Cocktailtische, Tanzfläche
Zunächst musste der Innenraum komplett entkernt werden. Durch den Ausbau der Gepäckfächer und der Economy-Bestuhlung schaffte Harvey Platz für eine Bar, Cocktailtische und eine Tanzfläche. «Es war ein langwieriger Prozess, um es für die Öffentlichkeit sicher zu machen, denn diese Flugzeuge sind für den Einsatz in der Luft konzipiert», sagt die gegenüber dem Nachrichtensender CNN. Es gebe eine Menge Dinge, die den Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften für einen Veranstaltungsraum am Boden nicht entsprächen und daher angepasst werden mussten.
Das Innere der Boeing 747. Bild: Cotswolds Airport
Der größte Teil der Renovierungskosten an der Boeing 747 mit der bekannten Negus-Lackierung entfiel auf eine sichere Betonfläche im Wert von rund 240.000 Euro. Etwa 100.000 Euro zahlte der Cotswold Airport für Stromanschlüsse. Das Innere des Veranstaltungsortes wurde größtenteils so belassen, dass es wie das Innere eines Fliegers aussieht, um eine authentische Ästhetik zu schaffen.
1200 Euro die Stunde
Suzannah Harvey kam auf die Idee für die Veranstaltungseinrichtung, als zu Beginn der Pandemie mehrere ausgemusterte Boeing 747 von British Airways beim auf dem Flughafen Cotswold ansässigen Lager- und Ersatzteilunternehmen Air Salvage International eintrafen. Als sie hörte, dass sie Airline sie langfristig ausmustert, wandte sich mit ihrem Vorschlag an die britische Fluggesellschaft.
Nach wochenlangen Verhandlungen kam es dann zum Verkauf. Harvey musste versprechen, das Flugzeug gut zu erhalten, damit es noch für viele Generationen zugänglich ist. Ein großer Teil des Fliegers wird für die Öffentlichkeit als kleines Museum zugänglich sein und sieht auch weiterhin so aus, wie zu Betriebszeiten. Der Zugang zum Rest des Jets wird allerdings seinen Preis haben. Für Partys soll der Preis pro Stunde umgerechnet rund 1200 Euro betragen. Auch für Hochzeiten ist der Jet geeignet, man habe eine entsprechende Lizenz erworben, heißt es. Für Hochzeiten beträgt die Miete 15.000 Euro für 24 Stunden.
Noch keine richtigen Toiletten
Nur ein Problem gibt es noch beim Party-Jumbo: Noch ist es dem Team des Cotswold Airport nicht gelungen, die Toiletten funktionstüchtig zu machen. Sie seien für den Betrieb während des Fluges gemacht, so Harvey. Doch in den nächsten sechs Monaten werde man eine Lösung finden. Bis dahin habe man draußen eine paar «schicke Toiletten» stehen.
Hier ein Video der Landung der Boeing 747 am Cotswold Airport: