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Boeing 747

Eine Ikone ist 50

Vor 50 Jahren rollte die erste Boeing 747 aus der Fabrik. Das Flugzeug revolutionierte die Luftfahrt - auch wenn es inzwischen ein Ladenhüter geworden ist.

Tausende Zuschauer pilgerten am 30. September 1968 zu Boeings neuer Fabrik in Everett bei Seattle. Sie erlebten mit, wie ein Flugzeug erstmals aus der Fabrik rollte, das die Luftfahrt verändern sollte. Der amerikanische Flugzeugbauer präsentierte an jenem Montag vor 50 Jahren die Boeing 747 zum ersten Mal öffentlich.

Entworfen wurde der Jumbo-Jet auf Wunsch von Pan-Am-Chef Juan Trippe, der schon damals ein Problem feststellte, mit dem Fluglinien heute immer noch und in größerem Ausmaß zu kämpfen haben. Die Anzahl der Flüge nahm zu, weil immer mehr Menschen reisten. Das wiederum überforderte die Flughäfen. Platz wurde knapp. Trippe wollte ein größeres Flugzeug, das doppelt so viele Passagiere wie die Boeing 707 transportieren kann. Er lag mit seiner Analyse richtig.

8560 Kilometer, ohne zu tanken

Und Boeing tat gut daran, auf Trippe zu hören. Die Kunden standen Schlange für die 747. Kein Wunder, die Königin der Lüfte revolutionierte Langstreckenflüge, konnte sie mit fast 400 Passagieren doch 8560 Kilometer fliegen, ohne auftanken zu müssen. Das war damals gigantisch.

Die größte Kundin für das Modell wurde über die Jahre British Airways. 101 Boeing 747 waren über die Jahre Bestandteil ihrer Flotte. Noch heute ist sie die Fluggesellschaft mit den meisten Jumbos in der Flotte. 36 Flugzeuge der 747-400-Version sind bei ihr noch in Betrieb.

Immer weniger Betreiber

Doch seit einigen Jahren ist die Königin nicht mehr gefragt. Immer mehr Fluggesellschaften flotten sie aus. Selbst in den USA fliegt inzwischen keine große Passagierairline mehr mit dem Jumbo-Jet.

Kunden für die 747-8, die neueste Jumbo-Version, zu gewinnen, fällt Boeing ebenfalls schwer. Für Passagierflüge setzen Airlines inzwischen verstärkt auf große Flieger mit nur zwei Triebwerken, wie die Boeing 777 oder den Airbus A350. Sie sind sparsamer und bieten mehr Flexibilität. Die bisher letzte gebaute Passagierversion der 747-8 trägt die Seriennummer 60411 und die Bemalung von Korean Air.

Nur noch als Frachter gefragt

Boeing hat nun nur noch 747-8 F – also Exemplare der Frachtversion – fertig zu bauen. In diesem Bereich war die Nachfrage seit dem Start des Programms größer – vor allem weil das Flugzeug durch die Nase beladen werden kann, wodurch es auch große Teile transportieren kann. UPS hatte zuletzt 14 Exemplare bestellt und damit für zusätzlichen Arbeits-Nachschub gesorgt. Die Produktionsrate für den Flieger hat Boeing inzwischen auf 0,5 im Monat heruntergeschraubt.

Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie historische Aufnahmen der Boeing 747 und lernen Sie ein paar – teilweise kuriose – Fakten über den Jet, der die Luftfahrt revolutionierte.