Ärger um Flüge nach Pakistan
Biman Bangladesh bietet keine Flüge mehr nach Pakistan an. Dort vermutet man politische Hintergründe hinter der Maßnahme.
B737 von Biman Bangladesh: Nicht nach Pakistan.
B737 von Biman Bangladesh: Nicht nach Pakistan.
Erst Zwangspause durch Pilgerreisen, jetzt Pause durch die Politik: Die staatliche Biman Bangladesh Airlines hatte im vergangenen September einige internationale Routen gestrichen, um anstelle die Nachfrage zur jährlichen muslimischen Pilgerreise Haddsch zu bedienen. Mittlerweile werden alle Strecken wieder planmäßig bedient – bis auf die lukrativen Flüge nach Karatschi in Pakistan.
In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung kündigte Biman-Geschäftsführer Kevin Steele an, die Routen nach Delhi und Hongkong ab sofort wieder zu bedienen. Zu den Flügen nach Karatschi allerdings gab er in der Mitteilung keine Infos. Wie die pakistanische Tageszeitung Daily Times jetzt mit Verweis auf Branchenexperten schreibt, hat das politische Hintergründe: Die Regierung in Bangladesch sehe in der pakistanischen Politik einen Ansatz von Fanatismus. Beweisen soll das die jüngste Razzia gegen die Organisation Jamaat-e-Islami in Bangladesch. Die Regierung in Dhaka erhebe Vorwürfe gegen die Organisation, Pakistan im Krieg 1971 unterstützt zu haben.
Auch wirtschaftliche Auswirkungen
Die Flugausfälle haben jetzt auch wirtschaftliche Auswirkungen: Viele pakistanische Geschäftsleute haben ihren Firmensitz nach Bangladesch verlegt, Händler nutzen intensiv den Markt im Nachbarland und pendeln zwischen beiden Staaten. Ihnen drohen nun Ausfälle.
Biman schweigt bisher zu den Problemen. Zwar bieten neben der Pakistans staatlicher Pakistan International Airlines noch acht weitere Gesellschaften Flüge zwischen Pakistan und Bangladesch an, ein Großteil jedoch zu deutlich teureren Preisen. So verlangt etwa der Lowcost-Anbieter Flydubai von Dhaka nach Karatschi das Achtfache von Bimans Preisen.