Dicke Luft bei Ryanair-Tochter
Betriebsrat von Lauda zieht vor Gericht
Der Betriebsrat erhebt schwere Vorwürfe. Das Management von Lauda weist alle Kritikpunkte zurück. Nun kommt der Streit vor Gericht.
Lauda-Jet: Die Angestellten sind sauer.
Lauda-Jet: Die Angestellten sind sauer.
Der Konflikt zwischen dem Betriebsrat und dem Management von Lauda schwelt seit einigen Wochen. Nun wird er wohl vor Gericht weitergeführt, wie einem Schreiben der Arbeitnehmervertretung an die Mitglieder zu entnehmen ist, das aeroTELEGRAPH vorliegt. Nachdem man dem Management in einem Brief mehrere Kritikpunkte dargelegt habe, seien die Antworten eingetroffen, heißt es da. Das Management der Ryanair-Tochter weist alle Vorwürfe und Forderungen zurück.
Der Vorwurf, man habe Personal, das öfter krank gemeldet gewesen sei, Drohbriefe geschickt, sei nicht zutreffend. «Wir haben nie Drohbriefe verschickt», heißt es gemäß dem Betriebsrat in den Antworten des Managements. Aber man habe das Recht, «einer winzigen Nummer von Angestellten» Briefe zu senden, wenn diese die im Vertrag festgehaltenen Ansprüche an die Sicherheit nicht erfüllten. «Mittlerweile bekommen nicht nur Piloten und Flugbegleiter Drohbriefe wegen Krankenständen, sondern auch unsere Vorgesetzten aus dem mittleren Management», hatte der Betriebsrat von Lauda zuvor bemängelt.
Klagen in Vorbereitung
Zudem hatte der Betriebsrat kritisiert, dass Lauda gegen österreichisches Arbeitsrecht verstoße, weil die Fluglinie ihm keine angemessenen Büros zur Verfügung stelle. Nach dem Umzug in den neuen Hauptsitz arbeiten die Mitarbeiter in Großraumbüros. Der Betriebsrat habe kein Recht auf einen abgetrennten Raum, so das Management. «Wir haben Euch Arbeitsplätze in offenen Büroräumen geboten. Und wir werden euch Meetingräume zur Verfügung stellen, wenn das vorher angemeldet wird. Damit erfüllen wir die rechtlichen Anforderungen.»
Das stößt dem Betriebsrat sauer auf. «Zum letzten Punkt (Sacherfordernisse für den Betriebsrat) ist die Frist zu einer außergerichtlichen Einigung abgelaufen», heißt es im Schreiben an die Mitarbeiter. Daher müsse nun das Gericht entscheiden. Weitere Klagen «zur Einhaltung Eurer Verträge und österreichischen Arbeitsrechts» seien in Vorbereitung, so der Betriebsrat von Lauda.
Nur auf Englisch
Pikiert zeigt sich der Betriebsrat auch darüber, dass die Antworten auf seine Fragen nur auf Englisch erfolgten – die Sprache von Ryanair. Lauda antwortete bis zur Veröffentlichung des Artikels nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme von aeroTELEGRAPH.