Start in Brüssel
Transavia greift Brussels Airlines an
Die Billigtochter von Air France-KLM hat eine Marktlücke entdeckt: Sie eröffnet im kommenden Frühjahr eine Basis in Brüssel.
Boeing 737 von Transavia: Bald in Brüssel zu sehen.
Boeing 737 von Transavia: Bald in Brüssel zu sehen.
Es ist nicht so, dass Brussels Airlines keine Konkurrenz hat. Die belgische Nationalairline kommt zwar gemessen an den Flugbewegungen noch immer auf einen Marktanteil von 40 Prozent an ihrem Heimatflughafen Brüssel. Doch Ryanair als Nummer zwei (7 Prozent), Tuifly (6 Prozent) oder auch etablierte Anbieter wie British Airways, KLM oder SAS bedrängen sie.
Hinzu kommt, dass Billigairlines Kunden mit Flügen ab benachbarten Flughäfen locken, vor allem ab dem nahe gelegenen Charleroi. Auf vielen Strecken sind daher die Margen von Brussels Airlines hauchdünn oder sogar negativ. Von ihren durchschnittlich 154 Sitzen auf einem Flug verdient die Lufthansa-Tochter daher nur mit einem Geld. Deshalb arbeitet sie derzeit ein Sparprogramm aus.
Von Alicante bis Tel Aviv
Trotz dies harten Marktumfelds will sich nun Transavia auf Brüssel stürzen. Kommendes Frühjahr stationiert die Billigtochter von Air France-KLM zwei Boeing 737 ihres niederländischen Ablegers in der belgischen Hauptstadt. Damit werden ab Zaventem neun Ziele rund ums Mittelmeer bedient: Alicante, Agadir, Faro, Heraklion, Ibiza, Korfu, Thessaloniki, Verona und Tel Aviv.
Transavia will in Brüssel nicht nur Belgier ansprechen. Man ziele auch auf Menschen aus dem Süden der Niederlande und dem Norden Frankreichs ab, so Air-France-KLM-Chef Benjamin Smith gemäß der Zeitung Le Soir. Brüssel sei ein spannender, noch unterversorgter Markt.
In München gescheitert
Eine ähnliche Offensive zog Transavia auch einmal in München durch. Die Billigairline stationierte vier Boeing 737 an der Isar. Bereits nach etwas mehr als einem Jahr musste sie aufgeben. Sie zog sich wieder aus München zurück.