Ende einer Ära
Schon bald ist Schluss mit Airbus A320 Ceo
Der Flugzeugbauer steht vor einem historischen Schritt. 2021 wird Airbus zum letzten Mal einen Jet der A320-Ceo-Familie ausliefern.
1981 entschied sich Airbus intern für den Bau des A320. Im Februar 1987 wurde der Flieger dann in Toulouse der Öffentlichkeit vorgestellt – mit Prinz Charles und Lady Diana als Ehrengästen. Im selben Monat erfolgte der Jungfernflug. Erstkunden des neuen Kurz- und Mittelstreckenjets waren British Caledonian und Air France.
Der A320 bleib nicht alleine: 1993 folgte der Erstflug des größeren A321 und 1995 des kleineren A319.
Das kleinste Mitglied der A320-Familie, der A318, hob erst 2002 zum ersten Mal ab. Hier zu sehen ein Exemplar für Mexicana.
Ende 2010 gab Airbus bekannt, A319, A320 und A321 in Zukunft in einer neuen Variante mit moderneren Triebwerken anzubieten, genannt Neo (New Engine Option). Die Auslieferungen des A320 Neo begannen 2016, des A321 Neo 2017 und des A319 Neo 2019. Die Produktion der ursprünglichen Varianten wurde aber nicht eingestellt – sie bekamen allerdings den Namenszusatz Ceo (Current Engine Option).
Delta Air Lines’ erster Airbus A321 Ceo im Jahr 2016: Die amerikanische Fluglinie arbeitete bereits in den 1980er-Jahren mit Airbus bei der A320-Entwicklung zusammen, orderte selber aber erstmals mehr als 30 Jahre später.
1981 entschied sich Airbus intern für den Bau des A320. Im Februar 1987 wurde der Flieger dann in Toulouse der Öffentlichkeit vorgestellt – mit Prinz Charles und Lady Diana als Ehrengästen. Im selben Monat erfolgte der Jungfernflug. Erstkunden des neuen Kurz- und Mittelstreckenjets waren British Caledonian und Air France.
Der A320 bleib nicht alleine: 1993 folgte der Erstflug des größeren A321 und 1995 des kleineren A319.
Das kleinste Mitglied der A320-Familie, der A318, hob erst 2002 zum ersten Mal ab. Hier zu sehen ein Exemplar für Mexicana.
Ende 2010 gab Airbus bekannt, A319, A320 und A321 in Zukunft in einer neuen Variante mit moderneren Triebwerken anzubieten, genannt Neo (New Engine Option). Die Auslieferungen des A320 Neo begannen 2016, des A321 Neo 2017 und des A319 Neo 2019. Die Produktion der ursprünglichen Varianten wurde aber nicht eingestellt – sie bekamen allerdings den Namenszusatz Ceo (Current Engine Option).
Delta Air Lines’ erster Airbus A321 Ceo im Jahr 2016: Die amerikanische Fluglinie arbeitete bereits in den 1980er-Jahren mit Airbus bei der A320-Entwicklung zusammen, orderte selber aber erstmals mehr als 30 Jahre später.
Ursprünglich hieß das Flugzeug einfach Airbus A320. Doch 2010 kündigte der Flugzeugbauer eine neue Version seines Bestsellers an, den A320 Neo. Die Abkürzung steht für New Engine Option, also neue Triebwerksoption. Und so brauchte auch die herkömmliche Variante einen Namenszusatz. Ceo wird sie genannt (Current Engine Option). Bis heute baut Airbus beide Varianten.
Aber die Ceo-Ära neigt sich schnell ihrem Ende entgegen. Wie aeroTELEGRAPH aus gut informierten Kreisen erfuhr, wird Airbus in der zweiten Jahreshälfte zum letzten Mal einen Jet der Ceo-Generation ausliefern, sollte nicht noch etwas Unvorhergesehenes geschehen. Rund 8000 Exemplare werden bis dahin gebaut worden sein.
Diese Bestellungen bleiben für immer offen
Wer wird der letzte Kunde sein? In Airbus’ Orderbuch stehen noch 42 offene Bestellungen für die A320-Ceo-Familie, also A319 Ceo, A320 Ceo und A321 Ceo. Doch in Tat und Wahrheit sind es deutlich weniger. Denn darin enthalten sind etliche Karteileichen.
So sind etwa zwei A319 Ceo für Hamburg International als nicht ausgeliefert vermerkt. Die Fluglinie gibt es seit Ende 2010 nicht mehr. Vier nicht ausgelieferte A320 Ceo sind theoretisch für Mexicana bestimmt. Die Airline ging 2010 unter. Alle Comebackversuche scheiterten.
Einige Orders schwer einzuschätzen
Zudem finden sich offene Aufträge von Iran Air für sechs A320 Ceo und sieben A321 Ceo. Aber aufgrund von Sanktionen der USA gegen das Land sind Auslieferungen nicht möglich. Ob und wann die Beschränkungen fallen und ob Iran Air die Jets dann noch will, ist ungewiss.
Eine offene Order über sieben A320 Ceo ist außerdem für Ural Airlines vermerkt. Die Bestellung stammt allerdings aus dem Jahr 2007. Mittlerweile betreibt die russische Airline schon erste geleaste A320 Neo und A321 Neo. Dass sie nun noch sieben A320 Ceo übernimmt, erscheint nicht sehr wahrscheinlich.
Delta bekommt noch 14 Airbus A321 Ceo
Schwer einzuschätzen ist eine offene Bestellung eines nicht genannten Kunden für einen A319 Ceo. Ebenso eine A320-Ceo-Order der staatlichen Holding China Aviation Supplies, die als Einkaufsorganisation und Leasinggesellschaft für chinesische Fluglinien fungiert.
So bleibt zu guter Letzt die sicherste und größte offene Ceo-Bestellung: Delta Air Lines erhält noch 14 Airbus A321 Ceo. Und für diese gibt es auch einen konkreten Zeitplan. Im Delta-Finanzbericht 2020 ist zu lesen, dass die Fluggesellschaft alle offenen 22 A321 Ceo noch 2021 übernehmen will. Bis Ende März sind schon acht angekommen, 14 sollen bald folgen.
«Exklusive Neo-Produktlinie der A320-Familie»
Schnelle Lieferungen bringen Delta einen Vorteil. Denn die USA und die EU haben sich im März 2021 darauf geeinigt, die im Streit um Flugzeugbau-Subventionen verhängten Zölle für vier Monate auszusetzen. Bis zum 10. Juli erhält die Airline die Jets also billiger.
Der Hersteller selber nennt noch kein konkretes Datum für die Auslieferung des letzten Fliegers der A320-Ceo-Familie. «Airbus unterstützt die Nachhaltigkeit in der Luftfahrt und stellt auf eine exklusive Neo-Produktlinie der A320-Familie um», sagt eine Sprecherin. Liefertermine bekannt zu geben, sei ein Privileg der Kunden.
«Könnte sagen, dass Delta den A320 erfunden hat»
Wird Delta wirklich zum letzten Kunden, der einen Ceo erhält, wäre das ein würdiger Abschluss. Denn schon bei der Entwicklung in den 1980er-Jahren arbeitete die amerikanische Fluglinie eng mit dem europäischen Hersteller zusammen. Erst aufgrund von Deltas Anforderungen entschied sich Airbus, zuerst nur eine Rumpflänge für 150 Passagiere in Zwei-Klassen-Konfiguration anzubieten.
«Man könnte also sagen, dass Delta den A320 erfunden hat», sagte Airbus-Manager Adam Brown einmal. Ein früher Betreiber wurde die Fluggesellschaft aber nicht. Erst 2008 erhielt Delta durch die Übernahme von Northwest Airlines A319 und A320. Im Jahr 2013 orderten die Amerikaner dann selber bei Airbus und bestellten erstmals A321.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen aus der 40-jährigen Geschichte des Airbus A320.