Airbus A320 von Avianca im Werk Finkenwerder: Die brasilianische Schwester ist insolvent, die Gruppe verkauft 39 Flieger.

Airbus A320 von Avianca im Werk Finkenwerder: Die brasilianische Schwester ist insolvent, die Gruppe verkauft 39 Flieger.

Tobias Gudat

Unglückliche Aussagen des Präsidenten

«Avianca ist pleite»

Der Präsident der kolumbianischen Fluggesellschaft brauchte bei einem Mitarbeitertreffen harte Worte. Avianca musste daraufhin klarstellen und erklären, man sei nicht insolvent.

Top-Jobs

Austro Control

Prüfer:in mit dem Schwerpunkt Zertifizierung von Luftfahrzeugen und Luftfahrtkomponenten (m/w/d)

Austro Control

Prüfer:in mit dem Schwerpunkt Qualifizierung von Flugsimulatoren (m/w/d)

Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Top jobs
Luftfahrt
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich
TR/NTR Captain on A220-300

TR/NTR Captain on A220-300

Die Worte waren nicht für externe Ohren gedacht. Aber in Zeiten von Smartphones werden Auftritte von Managern dutzendfach aufgezeichnet und die Aufnahmen finden irgendwann dann doch ihren Weg an die Öffentlichkeit. Genau das ist jetzt bei Avianca passiert und sorgt für große Verunsicherung.

Bei einem Treffen mit Angestellten brauchte Aufsichtsratspräsident Roberto Kriete klare Worte. «Avianca ist pleite», sagte der Mann, der mit seiner Kingsland Holdings Großaktionär der Gruppe ist. «Pleite! Das Unternehmen zahlt seine Gläubiger nicht, es zahlt die Leasingraten für die Flugzeuge nicht, es zahlt die Banken nicht», sagte er gemäß der Aufnahme weiter, die in die Presse gelangte. Man befinde sich derzeit in Gesprächen mit allen Gläubigern, um neue Termine für die Schuldenrückzahlung zu erhalten und «Zeit zu gewinnen», so Kriete. So könne man die nötigen Maßnahmen ergreifen, um die Gruppe wieder rentabel zu machen.

«Pleite» nicht im juristischen Sinne

Die kolumbianische Fluggesellschaft sah sich daraufhin gezwungen, eine Klarstellung zu veröffentlichen. Avianca sei nicht insolvent, heißt es darin. Die Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Kriete habe beim Treffen mit den Angestellten einfach klare Worte gebraucht, um sich die Unterstützung aller zu sichern. «Pleite» habe er nicht im juristischen Sinne gemeint.

Gut geht es Avianca trotzdem nicht. So hat die argentinische Tochter den Betrieb eingestellt und die brasilianische Schwester ist insolvent. Mitte August hat die nach KLM zweitälteste Fluggesellschaft der Welt zudem ein weitreichendes Restrukturierungsprogramm bekannt gegeben. Teil davon ist die Streichung von 25 unrentablen Routen in Nordamerika, Peru und Zentralamerika.

Flotte schrumpft um ein Fünftel

Zudem wurde der Verkauf von nicht-strategischen Beteiligungen wie die Fluggesellschaften Sansa (Costa Rica) und La Costeña (Nicaragua) beschlossen. Zur Stärkung der Reserven beschloss das Management von Avianca auch 39 Flieger zu verkaufen. Konkret verlassen bis zum Ende des Jahres 13 Cessna 208, zwei ATR 42, zehn Airbus A320 und alle zehn Embraer E190 die Flotte. Dieser Prozess wurde bereits begonnen. Am Ende wird die Flotte voraussichtlich 156 Flugzeuge umfassen und damit ein Fünftel kleiner sein als zuvor.

Mehr zum Thema

Jets von Avianca: Die Flotte wird langsamer umgebaut.

Avianca distanziert sich von brasilianischer Schwester

ATR von Avianca Argentina: Die Flieger heben nicht mehr ab.

Auch Avianca Argentina am Boden

Ehemaliger Airbus A318 von Avianca Brasil: Derzeit steht auch die aktuelle Flotte am Boden.

Avianca Brasil am Boden

Airbus A220 von Air Baltic: Bald in Uruguay?

Airbus A220 von Air Baltic werden für Uruguays neue Airline fliegen

Video

Antonov An-12: Blieb im Schnee stecken.
Eine Antonov An-12 von Atran hatte bei der Landung in Westsibirien Probleme. Das Fahrwerk klappte weg - und das führte zu einem spektakulären Manöver des Frachtflugzeugs.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Ein altes Werbevideo für das 747-Hotel: Heute nicht mehr genug nachgefragt.
Ein bei Luftfahrtfans beliebtes Hotel bleibt wohl für immer geschlossen. Der Rumpf des Boeing-747-Hostels könnte in Einzelteile zerlegt und verkauft werden.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Nichts ging mehr am größten Flughafen Europas: London-Heathrow leidet am Freitag unter einem massiven Stromausfall. Bis zu 1300 Starts und Landungen dürften ausfallen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg